im November 2004

Synergetik-Therapie

Eine Erfahrung von M. A.


Guten Tag meine Damen und Herren,

ich freue mich, dass Sie sich für die Synergetik-Therapie interessieren und sich die Zeit genommen haben etwas darüber zu erfahren.

Wie beginnt man solch einen Vortrag?
Mit einem Zitat ?
Einem Bericht über einen Klienten ?


Ich habe mich entschlossen über mich selbst und meinen Weg zur Synergetik zu berichten.
Für Fragen stehe ich Ihnen nach dem Vortrag gern zur Verfügung.
....


Ich enttäuschte meine Eltern, nach einem Jahr Gymnasium wechselte ich auf die Hauptschule, nach deren Abschluss machte ich eine Lehre.
Bis heute kann ich mich nicht an ein ehrliches Lob meiner Eltern erinnern.


Mit ungefähr 14 Jahren wollte ich nicht mehr leben, fing an mit Messern an den Pulsadern zu schneiden, hatte jedoch nicht den Mut es wirklich zu tun.
Trotz Problemen mit meinen Eltern, im Freundeskreis, schaffte ich es meine Lehre erfolgreich zu beenden.
Mein Selbstbewusstsein hat sich nicht entwickelt, zwischenmenschliche Gespräche in der Familie gab es nicht.
Mein Vater war das unangefochtene Familienoberhaupt. Meine Mutter sagte nie ihre Meinung.
Durch die häufige Abwesenheit meines Vaters wurde ich der Vertraute meiner Mutter und so etwas wie der Ersatzehemann.
Zum zwanzigsten Geburtstag kaufte ich mir ein eigenes Auto. An diesem Tag musste ich auf Weisung meines Vaters mein Elternhaus verlassen. Er konnte es nicht ertragen, dass ich mein Auto bei einer anderen Versicherung angemeldet habe – mein Vater verkaufte nebenher Versicherungen.
Wenige Wochen später, ich hatte ein Zimmer bei einem Kollegen gefunden, machte ich mit Tabletten meinen ersten richtigen Selbstmordversuch. Mein Kollege fand mich und eine Woche später wachte ich in der Klinik ans Bett gefesselt auf – die Tabletten hatten nicht genügend gewirkt.


Der behandelnde Klinik-Psychologe rauchte heimlich, drückte seine Zigaretten im Papierkorb aus, damals für mich Anlass, mich ihm nicht anzuvertrauen. Ich erzählte ihm, dass ich es nie wieder machen werde und damit war die Klinik-Psychologie abgeschlossen.


Meine Eltern besuchten mich nicht einmal im Krankenhaus, verboten meinen Freunden den Besuch und redeten auch später nicht mit mir über den Suizidversuch.
Signifikant war, dass sie sofort nach meiner Einlieferung ins Krankenhaus Auto und Stereoanlage von meinem neuen Wohnort abholten – „Es könnte ja etwas wegkommen“ war die Antwort auf meine Nachfrage.

- In meiner Familie gab es nur wenige wichtige Themen: Geld, Postamt und „Wer ist was“.


Wenige Tage nach der Entlassung aus dem Krankenhaus versuchte ich erneut mich umzubringen, doch die Tablettendosis war viel zu niedrig.
Anschließend erfolgte eine Psychotherapie unterstützt durch Psychopharmaka. Die Tabletten zogen mich so runter, das ich kaum mehr arbeiten konnte und ständig übermüdet war. Der Therapeut stellte bei den Einzelgesprächen eine laut tickende Eieruhr zwischen uns auf den Tisch, damit er wusste wann die Stunde um war. Eine Vertrauensebene kam nicht zustande.

In den Jahren darauf lernte ich meine erste Frau kennen.
Mein Vater hatte zu dieser Zeit mehrere Herzinfarkte und eine Bypass-Operation. Seine Herzattacken spürte ich in 20 km Entfernung synchron.
Ich hasste meinen Vater und litt jetzt auch noch unter seiner Krankheit.
Untersuchungen meines Herzens ergaben keinerlei Befund.
Nach seinem Tod kam ich in die Psychosomatische Klinik in Mittenahr. Mittlerweile war ich über dreissig. Während der ganzen Jahre hatte ich immer wieder Depressionen und Suizid-Gedanken, und hier traf ich zum ersten Mal in meinem Leben auf Menschen, die verstanden, was ich hatte. Von dem sechswöchigen Aufenthalt konnte ich ein paar Jahre zehren.


Selbst der Fehlschlag mit einer anschließenden örtlichen Psychotherapie bei einem Augsburger Psychotherapeuten konnte die Leistungen von Mittenahr nicht schmälern. Nach Beendigung seiner Gruppentherapie ließ er mich ein Formular für Einzelsitzungen unterschreiben, um eine höhere Abrechnung machen zu können.
In den Gruppensitzungen war der Therapeut nur anwesend, außer der Begrüßung und der Verabschiedung gab es von ihm keinerlei Wortbeiträge, so dass oft nur geschwiegen wurde.


1990 bekam mein älterer Sohn Manfred seinen ersten Epileptischen Anfall, eine pflaumengroße Zyste wurde in seinem Gehirn festgestellt. Die richtigen Ärzte, Schulen und Helfer zu finden wurde zu eine wahren Odyssee.

Meine damalige Frau konnte in unserer ganzen Ehe nicht über sich reden, schaffte den Haushalt nicht und war nicht in der Lage psychologische Hilfe zu suchen, oder diese anzunehmen.
Wie ich heute weis, war meine Ehe fast eine Kopie der Beziehung meiner Eltern.
Seit 1996 machte ich meiner Frau klar, dass ich mit ihr nicht mehr zusammenleben konnte. Ich hatte nicht die Kraft noch ein „Kind“ zu betreuen. 1999 trennte ich mich endgültig von ihr.
Nach einem fünfmonatigen seelisch-geistigen Höhenflug viel ich in ein tiefes Loch. Probleme bei der Arbeit, Anfeindungen meiner Ex-Frau, die fehlgeschlagene Suche nach einer neuen Partnerin... alles wurde zuviel für mich.

Nach ein paar Wochen fand ich schließlich einen neuen Therapeuten. Im Erstgespräch sagte ich ihm, dass ich ein Gegenüber brauche, einen Partner. Er sagte, er sei Analytiker nach Freud, wollte aber trotzdem meinem Wunsch nachkommen und mit mir die Therapie versuchen. Nach drei Monaten gab ich auf, der Therapeut hatte die ganze Zeit im Hintergrund gesessen und nur zugehört. Ich bat ihn um ein Resümee meines Falles – er hatte wesentliche Dinge, die ich über mich erzählt hatte, überhaupt nicht wahrgenommen.


Er überwies mich noch in die Psychosomatische Kurklinik A.
Bei der Visite sagte mir der Chef-Arzt, dass in meinem Alter, ich war 44, eine Psychotherapie keine Aussicht auf Erfolg habe...
Ich blieb vier Wochen und lernte dort meine damalige Lebensgefährtin kennen.
Leider wurde aus uns kein Liebespaar, berufliche Umstände und unsere Paarprobleme machten mich depressiv, am zweiten Weihnachtsfeiertag, meine Freundin war zu ihrem Kind gefahren, nahm ich Tabletten und wachte erst im neuem Jahrtausend im Krankenhaus auf. Wieder hatte es nicht geklappt...
Eine darauffolgende Psychotherapie hatte keinen Erfolg. Die Therapeutin gab mir unter anderem einen Fragebogen, auf dem man z.B. ankreuzen konnte, wie gern man Eis ist. Dies sollte dazu dienen in schlechten Situationen eine „Positivliste“ zur Aufhellung der Stimmungslage zu haben.

2002 begab ich mich zu einem Psychiater. Er versuchte es mit zwei verschiedenen Antidepressiva, kein Mittel zeigte irgendeine Wirkung. Auf seinen Vorschlag begab ich mich in die Sonnenbergklinik.
In dieser Spezialklinik für Psychotherapie blieb ich fast ein halbes Jahr stationär.
Die Kompetenz der Therapeuten war sehr gut, ich fühlte mich wohl und machte für die damaligen Verhältnisse gute Fortschritte. Nur nach einem halben Jahr wollte ich wieder zurück ins Leben, zu meiner Arbeit, in meine Wohnung.

Aus heutiger Sicht hätte ich wahrscheinlich 2 Jahre bleiben müssen, um den Stand von 20 Synergetik-Therapie-Sitzungen zu erreichen.
Doch davon gleich mehr.

Sie fragen sich vielleicht, warum ich soviel aus meinem Leben erzähle... wo es doch in diesem Vortrag um Synergetik-Therapie gehen soll... Dies hat für mich einen gewichtigen Grund: nur durch das Erlebte kann ich mir ein profundes Urteil über die von Bernd Joschko entwickelte Therapieform erlauben.

Ende 2003 bekam ich durch eine Bekanntschaft meine erste Synergetik-Sitzung und war sofort von der Methode begeistert.
Ich informierte mich im Internet und las das Buch von Professor Hermann Haken über die Grundlagen der Selbstorganisation in der Natur, der Synergetik.
Im März 2004 begann ich die Ausbildung zum Synergetik-Therapeuten,
Schon nach 3 Tagen bezahlte ich die gesamte Grundausbildung.

Was hat mich fasziniert ??

Synergetik-Therapie begeistert und überzeugt durch ihre Effektivität. In relativ kurzer Zeit konnte ich Probleme angehen und auflösen, zu denen ich in den unzähligen Stunden normaler Psychotherapie nicht einmal den Zugang gefunden hatte.
Mein hochgradig belastetes Vaterverhältnis wandelte sich zum Positiven.


Jetzt endlich, im Alter von 49 Jahren, habe ich ein gutes Verhältnis zu meinem Vater gefunden.
In zahlreichen Konfrontationen mit ihm, die ich in meiner Innenwelt während der Sitzungen im Wortsinn durchlebte, wurde ich meinem Papa ebenbürtig, habe ihm heimgezahlt, was er mir angetan hatte, oder versäumte.
Diese erlebte Innenwelt-Realität formte sich beständig in meinen Erinnerungen, als hätte ich sie tatsächlich erlebt.
Und diese neuen Erinnerungen haben Bestand, ich habe immer wieder das Verhältnis zu meinem Vater geprüft und - es ist stabil.
Natürlich ist mein Vater gestorben. Doch das, was ein Mensch dem anderen antut, lebt in dessen Unterbewusstsein weiter, beeinflusst sein Denken, Fühlen und Handeln, sein Selbstbewusstsein.


Also was liegt näher, als sich mit diesen Erinnerungen auseinander zu setzten, sie zu verändern.
Und darum geht es, in der Psycho-Therapie, wie auch in der Synergetik-Therapie – nur die Synergetik-Therapie ist ein viel mächtigeres Werkzeug.
Synergetik geht an die Inneren Bilder, die im Unterbewusstsein abgespeichert sind, den genau dort wird unser Selbstbild, unser Handeln und Tun entschieden beeinflusst.

Nun , wie funktioniert das ???

Der Synergetik-Therapeut oder die Therapeutin bringt Sie in eine Tiefenentspannung. Sie liegen auf einer Matratze, haben eine Augenbinde, um nicht durch zufälligen Augenaufschlag aus Ihren Gedankenfluss zu kommen. Der Therapeut liest, bei ruhiger Musik, einen Entspannungstext.
Dies bringt Sie in eine Art Halbschlaf, Sie haben Kontakt zu Ihrem Unterbewusstsein, sind aber trotzdem wach, im Hier und Jetzt und können jederzeit frei bestimmen was Sie tun möchten.

Sie berichten dem Therapeuten, was Sie sehen oder empfinden.
Als Therapeut habe ich die Aufgabe Sie zu begleiten, nicht zu führen. Ich kann Ihnen Vorschläge machen, wenn Sie mal in Ihrer Innenwelt nicht mehr weiterkommen, doch welchen Vorschlag Sie annehmen, oder ob Sie etwas ganz anderes machen, bestimmen immer Sie.


Sie sind Ihr eigner Führer in Ihrer Innenwelt !
Durch direkte Ansprache der erscheinenden Figuren, Gegenstände aber auch der Gefühle wie etwa Schmerz, Trauer oder z.B. Kälte entsteht ein Dialog.
Dieser Dialog ist die Voraussetzung zu einem Prozess, in dem der Klient die Probleme in seiner Innenwelt angeht und löst.
Stellen Sie sich vor, Sie träumen......
Und nun stellen Sie sich vor, Sie könnten die Handlungsabläufe in Ihrem Traum selbst bestimmen, selbst Regie führen....

In der Art funktioniert eine Synergetik-Sitzung. Sie gehen z.B. in Ihrer Kindheit mit Ihrem Papa in Konfrontation, wenn Sie möchten, können Sie sich als heutiger, erwachsener Mensch, der Sie sind mit in diese Szene nehmen.
Was wird wohl geschehen....
Das Verhalten Ihres Papas Ihnen gegenüber wird sich verändern, Sie können mit ihm reden, ihn zur Verantwortung ziehen, ebenbürtig sein.
Dieses Geschehen in Ihrer Innenwelt, wenn Sie Ihre Traumen begegnen und sie bearbeiten und auflösen, dieses Geschehen bleibt in Ihrer Erinnerung, Ihrem Unterbewusstsein.
Wenn Sie Ihr Trauma aufgelöst haben führt Sie der Therapeut nochmals zurück in die Ursprungssituation, in der das von Ihnen beschriebene Trauma entstanden ist.
Durch Selbstorganisation im Gehirn entsteht etwas Neues, nie Dagewesenes.
Die Situations-Bilder die nun in Ihnen auftauchen haben sich stark verändert, oder die Situation taucht gar nicht mehr auf.
Sie erleben in Ihrer Innenwelt eine neue, bessere Welt.
Keine Angst, es kommen immer nur Themen in einer Synergetik-Sitzung zu Bewusstsein, die Sie auch verarbeiten können.
Ihr Unterbewusstsein besitzt seine eigene Intelligenz und weiß, was Sie zu welchem Zeitpunkt bearbeiten können.
Ähnlich einer Zwiebel nähern Sie sich Schicht für Schicht starken Verletzungen.

Um Sie bei Ihren Innenwelt-Reisen zu unterstützen spielt Ihnen Ihr Therapeut entsprechende Musik oder Geräusche ein, stellt Fragen wie „Was möchtest du jetzt tun“ oder sogenannte Ypsilon-Fragen oder macht Ypsilon-Vorschläge.
Ypsilon deshalb, weil Sie immer zwischen mehreren Möglichkeiten selbst entscheiden können.
Als sehr wichtige Unterstützung in der Synergetik-Therapie gibt es das sogenannte Dyhando. Es handelt sich hierbei um einen ca. 1m langen sehr stabilen Druckluftschlauch.
Um Aggressionen auch körperlich ausleben zu können, schlagen Sie mit dem Dyhando auf den Boden, schreien, wenn Sie möchten dabei, und werden mit entsprechender Musik vom Therapeuten unterstützt.
Dies ermöglicht das intensive, ganzheitliche Er- und Ausleben der inneren Bilder durch körperliche Arbeit.
Die Energie, die auf der körperlichen Ebene in den Prozess eingebracht wird, unterstützt diesen und verstärkt die Ankerung der neuen Bilder.
Sie können sich im wahrsten Sinne endlich mal Luft machen.

Zugegeben, es fordert die Bereitschaft des Klienten sich auf seine Innenwelt ein zu lassen.
Und es ist schon Arbeit in der Innenwelt sozusagen auf zu räumen....


Doch es lohnt sich !!

Meist schon in der Sitzung stellt sich ein befreiendes Gefühl ein. Und im Lauf der Tage und Wochen darauf werden Sie immer wieder an diese Neuen Erinnerungen denken. Dadurch haben diese positiven Erlebnisse Einfluss auf Ihr Wohlbefinden.
Sie werden in einer Synergetik-Sitzung kein neuer Mensch, je nach Problemlage können einige Sitzungen erforderlich sein......
Jedoch kann ich Ihnen eines versprechen, mit der Synergetik-Therapie beschreiten Sie den Weg zu einer neuen, selbstbestimmten, lebenswerten Zukunft.

Meine Damen und Herren,
ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit.