Venenprobleme (229)

Die Klientin arbeitet in dieser Sitzung sehr enrgetisch an einem Hintergrund ihrer Krampfadern - das Grundthema ist Leistungsdruck.

Kl: Der Wunsch meine Venen zu verstehen ist so übermächtig, dass ich keine Türen sehe. Ich hab so ein Licht gesehen aber ich weiß nicht, ob das Venen sind. Ich möchte mich einfach mit diesem Thema beschäftigen.

Th: Was du machen kannst, ist dir einfach eine Tür vorzustellen, wo du draufschreibst: „Venen“ oder „meine Venen“.

Kl: Ich möchte lieber - die Venen - schreiben.
Th: Dann laß mal eine Tür auftauchen, wo du das draufschreibst.
Kl: Ja, die Tür ist heute weiß und aus Holz und hat einen schönen Griff.
Th: Und es steht das Schild darauf? - Die Klientin bejaht. - Bist du bereit sie zu öffnen?
Kl: Ja ich bin schon ungeduldig.
Th: Dann nimm die Türklinke in die Hand und öffne sie jetzt. –Türknarren wird eingespielt.- Was siehst du ? Was ist da ?
Kl: Keine Dunkelheit. Ich spüre, dass da Licht hereinfällt. Der Raum ist ziemlich groß. Ich hab das Gefühl das ganze Haus ist dieser eine Raum und die Sonne fällt so durch die Fenster. Man kann die Lichtstrahlen sehen weil der Staub etwas aufwirbelt aber es ist nicht schmutzig. Es gibt nur auf einer Seite Fenster. Komisch.
Th: Spür mal welchen Impuls du hast, was du gerne machen möchtest in diesem Raum.
Kl: Ich hab mir gerade vorgestellt, dass ich mich da drinnen drehe - so Arme ausbreiten und so denken: das ist mein Raum.
Th: Spür ihn mal mit allen Sinnen.
Kl: Ich steh da drinnen und habe meine Arme ausgebreitet und fühl mich richtig wohl. Es ist eigentlich alles da was ich brauche. Licht, Holz und eine hohe Decke.
Th: Sag dem Raum direkt wie du ihn empfindest.
Kl: Du Raum,du bist genau so wie ich es schön finde. Du gibst mir unheimlich viel, viel Raum - lachen - und du gibst mir Licht durch diese Fenster. Das sind so weiße Sprossenfenster; es ist wohl ein Bauernhaus, so ein Friesenhaus. Auf jeden Fall ging das Dach ziemlich weit herunter als ich hinein ging.
Th: Du hast ja auf die Tür geschrieben: die Venen. Frag mal den Raum, ob er dir dazu was zeigen kann oder dir weiterhelfen kann.
Kl: Du schöner Raum. Gibst du mir einen Hinweis, damit ich den Bezug zu meinen Venen finden kann? Ich würde heute so gerne da hinschauen. Mein Wunsch ist so stark mich mit diesem Thema zu befassen. Kannst du mich da unterstützen? - tiefes atmen - Ich hab gerade an eine Situation im Krankenhaus gedacht als der Arzt ... - Die Klientin ist etwas durcheinander. - Nein, nein das fängt anders an. Ich bin so angeschlagen, ich kann mich kaum beherrschen so wie jetzt gerade und ich sag dem Arzt: ich hab so einen harten Job, ich steh so unter Druck ... - stöhnen - es ist so ... ich weiß nicht, ich hab so Angst, die Venen, kann ich den Job überhaupt weitermachen? - Ach jetzt untersuch ich dich erst einmal, sagt er.
Th: Atme in diesen Druck hinein.
Kl: - atmet tief - Ich spür den Druck in beiden Unterschenkeln.
Th: Sprich ihn direkt an.
Kl: Ich spür dich ganz genau, du Druck.
Th: Bitte den Druck, er soll sich umsetzen, er soll dir Bilder zeigen oder dir die Gefühle hochschicken. Der Druck soll sich zeigen.
Kl: Er zeigt sich nur in den Unterschen-keln. - Du zeigst dich und ich spür, dass du meine Unterschenkel so schwer machst.
Th: Bitte ihn dir Bilder zu zeigen wo er herkommt.
Kl: Ich denke nur an diese Tests die sie da alle gemacht haben.
Th: Dann sei wieder dort.
Kl: Ich muß auf Pedale treten und dann ist da so ein Zeiger der wie beim EKG Zeichen auf ein Stück Papier macht. Das finde ich ganz okay denn ich habe ziemlich viel Kraft in den Beinen. Das macht mir nichts aus, aber ich bin hier ganz alleine in diesem Zimmer und fühl mich ziemlich allein gelassen mit diesem Druck und den Venen. - tiefes atmen -
Th: Sag’s dem Arzt direkt.
Kl: Sie haben mir nicht gesagt, was sie da messen. Ich hätte das doch gerne erklärt - aber das tut er erst hinterher. Jetzt hab ich auch wieder das Kribbeln in den Händen.
Th: Spür mal, was die machen wollen.
Kl: Das ist wieder das zunehmende Gefühl. Das fängt wieder am kleinen Finger an und geht über den Ringfinger. Das ist wie so ein Lähmungsgefühl. Das kenn ich ja schon. - tiefes atmen -
Th: Spür mal welche Bewegung da gelähmt wird.
Kl: Ja ich fühl mich halt wieder eingeschränkt.
Th: Welcher Impuls kommt, was möchtest du tun?
Kl: Da kommt wieder was von außen an mich heran. Ich will das aber nicht so ... das ist jetzt aber so viel auf einmal. Ich fühl mich eingeschränkt, festgehalten, ich hab ständig das Bild einer platzenden Vene vor Augen und da hab ich so wahnsinnige Angst vor.
Th: Sprich mit der Vene.
Kl: Vene,ich hab so Angst,dass der Druck für dich zu stark wird und dass du platzt und dass das ganze Blut herausläuft. - Die Klientin ist sehr verzweifelt.
Th: Bleib mit der Vene in Kontakt. Rede mit ihr.
Kl: Du Vene, hälst du das noch aus? Ich mach so kleine Schritte, ich bin so doof, ich seh nicht was du mir sagen willst. Ich bitte dich, dass du nicht platzt, dass du mir noch genügend Zeit gibst, so dass ich noch sehen kann was du mir sagen willst. - weinen -
Th: Atme in diese Angst hinein. Was kommt da hoch ?
Kl: - tiefes atmen - Schwindel, mein Kopf ist ganz schwindelig. Der ganze Körper vibriert und meine Hände sind wieder so gelähmt und meine Handgelenke sind wieder so fest; wie festgeschnürt auf der Unterlage. - Jetzt hab ich auch das Ge-fühl, dass das Tuch um meinen Kopf immer fester zugezogen wird.
Th: Schau mal wer das macht. Wer hält oder bindet dich fest? Welches Gesicht taucht auf?
Kl: Niemand.Ich glaub ich bin das immer selber. Immer dieses du musst, du musst ...
Th: Hol den Anteil der das macht.
Kl: Ich sag mir so oft: du musst dies noch und du musst jenes noch und du musst und ... - ganz verzweifelt -
Th: Laß den Anteil von dir, der da immer sagt „du musst!“ auftauchen.
Kl: Ich hör mich selber so sprechen - in allen Lebenssituationen !
Th: Okay, dann nimm mal diese Stimme die du hörst und laß dich von diesem Gefühl zurücktragen. Zurück auf der Zeitachse in die Zeit, wo diese Stimme entstanden ist. Schau mal wo du landest.
Kl: Ich lande wieder im Hotel, wo ich gestern angekommen bin.
Th: Sei jetzt wieder dort. Schau in welcher Situation du dort ankommst.
Kl: Ich fege selbst. Der Krankenstand bei den Zimmermädchen ist enorm hoch und ich hab die Schnauze so voll. Ich hab mir jetzt selbst so einen Wagen geschnappt und feg hinweg und ...
Th: Ja, ich hab die Schnauze so voll. Komm hoch. - Die Klientin beginnt mit dem Schlagstock zu schlagen. Musik wird eingespielt. - Ich hab die Schnauze so voll. Immer nach Feierabend noch die ganze Arbeit ...
Th: Schau mal zur Vene, wie sieht sie jetzt aus ?
Kl: Ich hab einen Krampf bekommen. Ich habe sie total abgeklemmt und deshalb wohl den Krampf bekommen. Aber ich habe trotzdem weiter gemacht. - Die Klientin wird zur direkten Kommunikation aufgefordert. - Vene, ich hab dich eben echt drangsaliert und du hast mir einen Krampf geschickt. Aber wir müssen da dran bleiben.
Th: Rede mit ihr, laß dir zeigen, was sie hat. Was krampft da ?
Kl: Krampf hat mein ganzes Leben begleitet. Ich war immer verkrampft.
Th: Schau mal wo das anfängt. Laß dich von dem Krampf zurückführen. Wann hat er angefangen?
Kl: Als Impuls kommt jetzt so mein Frau-werden. Die Erfahrung mit Männern ist so Scheiße.
Th: Schau mal was da so kommt. Was ist so Scheiße? Lass einfach mal die Situation kurz da sein damit du sie wahrnehmen kannst.
Kl: Ich setze mich sogar in der Sexualität unter Druck. Ja.
Th: Wer taucht auf?
Kl: Schon wieder ein anderer. Jnathan.
Th: Wie alt fühlst du dich ?
Kl: 18 - Jonathan, ich hab dir immer etwas vorgemacht. Selbst wenn wir uns geliebt haben, habe ich dir etwas vorgespielt. Ich möchte dir jetzt die Wahrheit sagen. Ich hab dir immer was vorgespielt. Ich konnte mich einfach nie entspannen.
Th: Wie reagiert er ?
Kl: Es ist ihm zu schwierig. Das ist ihm zu kompliziert.
Th: Wie ist das für dich ?
Kl: Ich hab das sofort gespürt.
Th: Kannst du ihn verstehen ?
Kl: Nein. Eigentlich bin ich enttäuscht. -Die Klientin wird zur direkten Kommuni-kation aufgefordert. - Jonathan, ich bin enttäuscht, weil du nicht auf mich eingehst. Deine liebevolle äußere Schale beherbergt einen Mann, der es sehr unkompliziert haben will und einfach eine funktionierende Frau. - Ich will aber nicht funktionieren. Vor allem nicht in der Liebe. Das ist ja Scheiße.
Th: Schau mal, wo du überall funktionieren musst. In der Zeit dort oder vorher.
Kl: Ach Gott, ja. Ich bin 5 Jahre. Das ist ein ganz starker Impuls. Das Wort - funktionieren - hat mich jetzt dorthin ge-bracht. Das ist jetzt stark. Meine Eltern sind zum Einkaufen gefahren und ich bin alleine im Haus was mir aber nichts ausmacht. Meinen Bruder haben sie wohl mitgenommen und es gibt kein Handy oder so was sondern nur ein stinknormales altes, grünes Telefon mit Wählschei-be. Mein Vater ist Tierarzt und das Telefon klingelt wenn die Bauern anrufen und es klingelt aber ich bin ja alleine. Meine Eltern sagten noch dass sie gleich wieder da sind und ich nicht lange alleine bin. Ich bin ja so fröhlich und alles ist okay - befriedigtes Atmen - und das Telefon klingelt und ich geh ran. Ich fühl mich soo stark und ich kann mir das merken. 5 mal hat es geklingelt und ich bin 5 mal rangegangen und als meine Eltern zurück kamen, hat sich mein Vater an den Schreibtisch gesetzt und ich stand vor ihm und mein Vater hat mich gefragt wer angerufen hat und ich sagte ...
Th: Sei jetzt dort.
Kl: Ja Vati, das Telefon hat 5 mal geklingelt und ... - Die Klientin beginnt zu stammeln.
Th: Spür mal, wie du dich dabei fühlst.
Kl: Ich habe das alles zusammenbekommen. Ich bekomme das alles zusammen. Er hilft mir natürlich ein bisschen und wir schaffen das. Er weiß genau, wo er hinfahren muß und er sagt zu mir, dass ich das ganz toll gemacht habe. Da fühl ich mich ganz stark. - Die Klientin wird zur direkten Kommunikation aufgefordert. - Vati, ich fühl mich jetzt ganz groß. Jetzt bin ich eine Große. Ja das bist du, sagt er. Das ist eine meiner wichtigsten Erinnerungen und Bilder und dieses Erlebnis ist so präsent, dass ich immer wenn ich will, mich daran erinnern kann. - Musik wird eingespielt. -
Th: Sei dort, steh vor ihm.
Kl: Vati, ich fühl mich dir gleichwertig. Ich hab deinen Job hier gemacht. Huch, ich bin ja richtig laut.
Th: Spür mal, wieviel Gefühl da sitzt.
Kl: Stolz, Zugehörigkeit, Stolz darauf, dass ich seine Tochter bin. - Die Klientin wird zur direkten Kommunikation aufgefordert. - Vati, ich bin stolz darauf deine Tochter zu sein und dass du mir vertraut hast und dass du einfach mit Mutti weggefahren bist und mich hier am Telefon gelassen hast. Du hast gewusst, dass ich es schaffen kann! Du hast mir das Selbstvertrauen gegeben. Das ist schön. Wahrscheinlich telefoniere ich deshalb heute noch so gerne. Alle sagen, dass ich das am Telefon toll mache. - freudiges Lachen. -
Th: Jetzt nimmst du dieses Gefühl und gehst damit ins Hotel. Verbinde dich ganz tief mit diesem Gefühl.
Kl: Ich geh den Flur entlang. Es sind einige Zimmermädchen da. Die Türen sind offen in denen sie sind und die Sonne ist da. Die brauch ich immer, die gibt mir soviel Kraft. Und die Sonne scheint in die Zimmer und das Licht fällt auf den Flur und sie machen ihren Job und ich geh langsam und schau so rein und sie schauen hoch und ich schau jedem in die Augen und ich bin überzeugt, dass sie ihre Arbeit machen. - Die Klientin wird zur direkten Kommunikation aufgefordert. - Hallo ihr Zimmermäd-chen, es ist schön euch eure Arbeit machen zu sehen. Ihr spürt selber was es für ein schönes Gefühl ist, wenn man die Arbeit ganz macht. Es ist ein Vollständigkeitsgefühl für euch und für mich in Harmonie zu arbeiten und nicht Druck zu verteilen. Ich habe das ganz starke Gefühl, dass ich auch nicht mehr schreien muß und mich wehren. Das ist alles weg. Und dieses Gehetztsein auch. Ich muß zwar zügig arbeiten, aber es ist viel mehr Freude dabei. Effektiv sein, selbstbewusst sein, viele Dinge auf einmal tun. Das ist echt geil.
Th: Dann spür mal in deine Venen hinein.Wie fühlen sie sich an?
Kl: Es arbeitet da drin aber es fließt nicht so wie gestern. - Die Klientin wird zur direkten Kommunikation aufgefordert. -Hallo Venen, gestern hab ich diesen Fluß so richtig gespürt und heute ist es nur so in den Unterschenkeln. Auf beiden Seiten fließt es nur vom Fuß bis zum Knie. Da hätte ich gerne Hilfe von euch oder wenn das Normal ist, dann solltet ihr mir das doch sagen. Vielleicht bin ich auch im Kopf so blockiert, dass ich gar nicht mehr richtig fühle. Bei den Venen habe ich ganz wenig Selbstvertrauen.
Th: Frag mal deine Venen, ob sie dir zeigen können, wo das abhanden gekommen ist.
Kl: Wenn ich an euch Venen denke, dann bin ich immer sehr verunsichert, ob ich wirklich richtig fühle. Bin auch sehr verunsichert wenn mal kein Impuls kommt und das ist oft so am Anfang. Ihr schickt mir dann einfach keine Impulse oder ich spür sie nicht. Das Brett muß unendlich dick sein das ich da durchbohren muß. - tiefes Atmen - Brett vor dem Kopf. Könnt ihr mir vielleicht doch ein Bild schicken? - Ich hab ein Bild aber das ist so abwegig.
Th: Laß es da sein.
Kl: Das ist auch mit Schmerz und Blut verbunden. Da bin ich vielleicht sieben. Das ist in demselben Haus wo das mit dem Telefon war. Das ist ein oder zwei Sommer später. Wir haben einen großen Garten mit einem Jägerzaun. Wenn ich heute noch einen Jägerzaun sehe, denke ich heute noch an diesen Vorfall. -Auf der anderen Seite des Zauns sind Steine aufgestapelt und ich steig auf die Steine und spring so rüber in den Garten und das mach ich ewig lang. Das macht mir so Spaß und die Sonne scheint und es ist Sommer und ich quietsch vor Vergnügen. Meine Mutter steht an der Haustüre und kann mich so sehen. Nein es ist anders. Plötzlich komm ich nicht rüber über den Zaun weil ich draufsitz auf dem Jägerzaun der keine abgerundeten Kanten hat sondern ganz spitz ist und ich sitz mit meinem rechten Oberschenkel auf diesem Zaun fest ... - weinen - es durchbohrt mich und ich schrei wie am Spieß: Mutti, ich häng fest! Sie ist auch gleich da und hebt mich herunter und die Narbe ist heute noch da. Sie ist ganz lang und sehr tief und ich blute wie ein Tier. - Die Klientin ist sehr verzweifelt.
Th: Sei in deinem Körper. Spüre es.
Kl: Ich hör das Blut, wie es an meinem rechten Bein herunterfließt und meine Mutter ist ganz panisch. Sie gibt mir T-shirts und sagt: das musst du ganz fest draufdrücken. Ganz fest draufdrücken mein Schatz und wirft mich ins Auto, einen alten Käfer und fährt mit mir nach U. zu einer Ärztin. - Die Klientin wird immer wieder zum Weiteratmen aufgefordert. - Die erschrickt sich auch, als sie mein Bein sieht und sie näht das. Ob ich Betäubung bekomme weiß ich nicht, ich spür auch keinen Schmerz mehr, ich fühl nur diese Panik.
Th: Atme. Atme in diese Panik.
Kl: Ich hab Angst, dass mir das ganze Blut aus meinem Körper läuft aah, aah, aah. Ich kann nicht sehen, was du da machst. Ja ich näh da nur zu und in zwei Tagen kommst du wieder. Aah, aah, aah ich hab wieder das Kribbeln in den Armen. Meine Arme sind wieder fest.
Th: Atme hinein in dieses Gefühl.
Kl: Oh, das tut so weh. Ich geh nach zwei Tagen wieder hin und das Ganze springt wieder auf. Das Nähen hat überhaupt nicht geholfen oder sie hat die Fäden gezogen und alles geht wieder auf und das Blut läuft auch wieder. Das soll doch heilen sagt sie. Dann müssen wir jetzt klammern und sie tackert es zu. Oh, jetzt wird mir schwindelig. Es tut weh, es tut weh. Du klammerst das jetzt mit so Metallklammern. Du tust mir weh. Kann man das nicht anders machen?
Th: Sei dort. Spür es.
Kl: Ich zieh mein Bein hoch und es springt wieder auf. Kann ich sie nicht mal ein bisschen prügeln weil sie das nicht richtig gemacht hat?
Th: Bist du denn wütend auf sie?
Kl: Nein,eigentlich nicht. Ich bin aber wieder fest. Die Unterarme oh, oh, oh. Jetzt sind sie ganz schwer. Arme und Beine.
Th: Atme weiter, der Atem bringt dich da durch.
Kl: Es ist so fest. Ich bin wieder so ausgeliefert. Meine Arme sind wieder so gelähmt und meine Beine gestaut. Meine Hände sind so gestaut und verquer. Ich möchte sie bewegen aber es geht nicht.
Th: Erlaube deinem Gefühl dass es mit deinem Atem hochkommt.
Kl: Kann ich es wegatmen?
Th: Atme dich hinein und durch.
Kl: Jetzt bin ich fest bis zum Knie ah, ah. Ich möchte das doch befreien.
Th: Erlaube mal dem Gefühl das da dahintersteckt hochzukommen.
Kl: Ich bin total festgeschnürt. Ganz starr. Ich bin gelähmt ... - weinen - es ist so stark. Ich bin total gelähmt.
Th: Drück den Schmerz aus.
Kl: Ich bin so gelähmt ... - schluchzen - das nimmt keiner wahr. Ich bin so alleine.
Th: Schau wo du bist.
Kl: Ich weiß nicht. Ich lieg da so wie jetzt. Es tut so weh, es tut so weh.
Th: Erlaube dem Schmerz dazusein damit du ihn endlich wahrnehmen kannst.
Kl: Ich bin sieben und lieg auf dem Fuß-boden und bin total gelähmt und kann nicht einmal mehr schreien und mein Körper bekommt so Krämpfe und meine Hände sind fest so wie jetzt und meine Beine sind tot und ich wälze mich auf dem kalten Fußboden und meine Mutter ist da und sie hält mich genauso wie du jetzt und sie ruft mich: Hannelore, Hannelore was ist los? Ah, ah, ah es tut so weh und ich hab überhaupt keine Kontrolle mehr.
Th: Mach Töne dazu. Spür es.
Kl: - stöhnen - Ah, weg. Geht raus! - schreien und weinen - Im Krankenhaus machen sie so eine Akupunktur in den Rücken und die Schwester hält mich so fest ah, ah, ah. Sie machen das nochmals nach einer Woche und ich spring unter den Tisch und schrei NEIN,NEIN! Das tut so weh und keiner hilft mir. Mama, hilf mir doch! Die Krämpfe werden so stark ah, ah. Ich fühl mich so allein. Sie ziehen mich mit zwei Schwestern unter dem Tisch hervor und halten mich fest.
Th: Atme dich durch die Situation hindurch.
Kl: - schreien - Es tut so weh die Aku-punktur. Ich fühl mich so ausgeliefert. Das ist der Druck auf meine Venen so wie Heute noch.
Th: Zeig ihnen deine Venen, zeig ihnen den Druck.
Kl: Ihr Schwestern, das macht mir so einen Druck in den Venen. In meinen Beinen vom Oberschenkel bis runter so als ob darauf gedrückt wird mit tausend Gewichten und ich kann euch nicht mal schlagen, weil ich dieses Ding hier halte weil meine Hände ganz krampfig sind. - schreien - Es tut sooo weh.
Th: Erlaube dem Schmerz da zu sein. Sag JA zu ihm.
Kl: Führ mich weiter Schmerz, führ mich da durch. Bitte.
Th: Laß ihn einfach da sein.Erlaube ihm da zu sein.Gib ihm endlich Raum.
Kl: - schreien und weinen - Ich kann nicht mehr.Ich möchte da wieder raus.
Th: Bleib drin, mach keinen Gegendruck.
Kl: Ich hab mir gerade den Kopf gestoßen. Ich bin gegen die Wand gestoßen. - schreien - Ah, ah, ich hab Angst, dass ich aus den Krämpfen nicht mehr herauskomme.
Th: Du kommst da raus aber nur wenn du weiteratmest. Wenn du aufhörst, bleibst du in der Landschaft stehen als ob der Zug anhält. Atme weiter. - Musik wird eingespielt.
Kl: Das ist genau das Gefühl in den Beinen wie bei der Behandlung. Das Gefühl das mir die Beine abschnürt.
Th: Ja,atme weiter und stell dir vor dass du in dem Zug sitzt. Also atme dich mit dem Zug, mit deiner Atmung durch die Landschaft.
Kl: Ich bin immer noch drin. Ich will da raus!!
Th: Ja, sag es: ich will da raus.
Kl: Ich will da raus ... Ich will raus aus diesem Druck. Ich will raus ... raus, raus.
Th: Weiter so. Ja du hast die Power. Raus, raus!
Kl: - schlagen - Raus, raus, raus ... - tiefes Ausatmen -
Th: Wo bist du jetzt?
Kl: Immer noch in den krampfigen Hän-den aber es macht mir nicht mehr solche Angst.
Th: Schau mal ob du noch im Kranken-haus bist.
Kl: Nee, ich war hier.
Th: Laß das Bild auftauchen wo du das Kind bist. Schau hin, was ist mit dir da wo sie dich festgehalten haben. Tun sie es noch?
Kl: Nein.Ich sitze noch auf diesem Tisch, dieser Behandlungsbank.
Th: Was machen sie mit dir?
Kl: Sie halten mich noch immer fest.
Th: Dann aber los. Geh mit deinem heutigen Bewusstsein dazu und hilf dir als Kind. Hol dich da raus. Die haben dich nicht festzuhalten. - Musik wird eingespielt -
Kl: - schlagen und schreien - Laßt mich los, los ...
Th: Was ist jetzt?
Kl: Es geht besser,es geht alles so schnell. Vorher hatte ich noch ganz kurz einen Krampf aber jetzt ist es besser.
Th: Halten sie dich noch fest?
Kl: Ich bin eben ganz plötzlich so schwach geworden und da hatte ich das Gefühl, dass sie mich wieder gepackt haben weil ich so schwach wurde.
Th: Dann mach weiter. Du hast die Kraft dazu. Hilf der kleinen Hannelore jetzt.
Kl: Ja,ich will es Heute lösen. - Musik wird eingespielt. Die Klientin schreit und schlägt. - Ja meine Kraft ist stärker! Ja ich brauch keine Krampfadern mehr! Geht zurück, geht zurück. - tiefes Durchatmen - Jetzt bin ich tot.
Th: Jetzt lebst du. Spür mal das Leben in dir, den Energiefluß.
Kl: Ja. - lachen - Vielleicht habe ich deshalb immer so viel Sport gemacht, weil ich jetzt genau das gleiche Gefühl habe. Nein, es ist noch mehr.
Th: Spür hinein in dieses Gefühl, in diesen Fluß.
Kl: Ich fühl einen Fluß in den Beinen das glaubst du nicht. Hallo Beine, wie geht es euch denn jetzt? - Musik wird eingespielt. - Ja, jetzt spür ich es wieder.
Th: Was spürst du?
Kl: Dieses Fließen.
Th: Wie fühlst du dich jetzt?
Kl: Ich fühl mich echt gut. Ich fühl wieder das Fließen. Aber da an der einen Stelle wo die Entzündung war, da war noch ein Zug. Ich hab richtig gesehen wie in der Vene der Dreck weggespült wurde.
Th: Spür noch mal in deinen Körper, in deine Venen hinein. Welches Körper-gefühl ist gerade da?
Kl: So wie morgens wenn ich aufwache. Da habe ich auch immer so leichte Beine und obwohl es jetzt mittags ist und ich sie so abgeklemmt habe sind sie ganz leicht. - Die Klientin wird zur direkten Kommunikation aufgefordert. - Ich hab jetzt Vertrauen zu euch. Ich muß keine Angst mehr haben, dass ich euch weh tu. Ihr habt mir auch immer signalisiert mit eurem Wehtun, dass ich endlich nachdenken soll.
Th: Bitte nun deine Venen, jetzt mit dir wieder zurückzukommen in deinen Alltag, bei deiner Arbeit ... und schau, wie es ist.
Kl: Ihr gebt mir den Impuls, dass ich euch ganz schön strapaziere mit der Arbeit aber mit Unterstützung machen sie das mit.
Th: Welche Unterstützung brauchen sie von dir?
Kl: Eigentlich das, was ich schon immer gemacht habe nur dass es ihnen jetzt auch wirklich gut tut. Also, sie wollen weiterhin kalte Wechselduschen, Beine hochlegen - das finden sie ganz toll so nach der Arbeit. Ach ja und diese Strümpfe tragen. Das hab ich ja auch schon immer gemacht. - Aber ich glaub in der nächsten Sitzung muß ich etwas über meine Zukunft fragen weil die Venen da ein Wort mitzureden haben.
Th: Dann frag sie doch jetzt.
Kl: Noch so ne Leiche im Keller? - da hab ich jetzt keine Nerven mehr dazu.
Th: Du weißt doch gar nicht ob es eine ist und wenn, dann können wir es immernoch vertagen.
Kl: Ja, das stimmt. - Ich hab so ein Unwohlgefühl im Bauch wenn ich euch Venen so meine Zukunft zumute. Da bin ich mir nicht mehr so sicher ob ich wieder meinen eigenen Laden haben will. Ich überleg mir schon immer wie ich es euch einfacher machen kann mit mir. Daß ich nicht mehr so viel stehen muß, dass genügend Leute da sind die stehen und an der Theke arbeiten und ich mich immer und jederzeit herausziehen kann so wie es sich auch als Chefin gehören würde. Daß ich halt da bin und meine Arbeit mache aber ich will mir die Freiheit geben mich zu jeder Zeit auch zurückzuziehen.
Th: Schau mal wie sie darauf reagieren.
Kl: Nicht gut! - Eine Handbreit über dem Sprunggelenk habe ich das Gefühl, daß da bei beiden Beinen Bänder darum sind.
Th: Gut,dann laß dir zeigen was da ist. Frag sie.
Kl: Ich danke euch Venen, dass ihr mir gezeigt habt, dass die Gastronomie in Zukunft wohl schwierig für mich sein wird. - Was passt euch denn nicht? - Die Branche oder der Ort? - Ja soll ich gar nichts mehr machen? Nee,das kann ich gar nicht!
Th: Frag sie was sie brauchen. Hab den Mut hinzuschauen.
Kl: Soll ich Beratung machen?Dann sitze ich den ganzen Tag und das ist auch Scheiße für euch. Es ist egal was ich sage, es ist immer diese Schnur ums Bein.
Th: Okay, frag was das für eine Schnur ist oder wo sie herkommt.
Kl: Venen, könnt ihr mir sagen wer diese Schnur spannt? Oder wo sie befestigt ist?Oder ist es gar keine Schnur? - durchatmen - Ah, mein Kopf ist ganz leer.
Th: Welches Gefühl ist denn jetzt da?
Kl: Als ob ich einen rießigen Berg abgearbeitet habe und das ist so ein gutes Gefühl. So, ich habs geschafft aber ich bin völlig erledigt.
Th: Wenn du möchtest, können wir es für Heute auch so stehen lassen und machen Morgen weiter.
Kl: Ja,das wäre mir lieber. Ich kann jetzt auch nicht mehr. Das Gefühl der leichten Beine hatte ich ja jetzt. Das war das Gefühl wo ich hin wollte. Die leichten Beine nicht nur kurz am Morgen zehn Minuten sondern ganz zu haben. Sonst war es immer als ob Bleigewichte ab den Unterschenkeln dranhängen würden. Das war nicht schön.
Th: Leistungsdruck?
Kl: Ja, den mache ich mir aber immer selbst.

Th: Ja, ja, aber mit diesem Teil der in dir den Leistungsdruck macht musst du noch arbeiten. Der Aspekt in dir der diesen verursacht.

Kl: Ja. - An dieses Bild, diese Erinnerung da auf dem Tisch habe ich nicht mehr gedacht seit ich da gesessen habe. So tief hatte ich das vergraben und das ist Heute die vierte Sitzung.

Th: Da warst du ganz schön schnell.