Brust + Schmerz

Th.: ...zu Themen aus deiner Innenwelt. Schau dich mal hier um und sage mir dann, was du wahrnehmen kannst.
Kl.: Ich sehe eine Figur vor mir auf einer grünen Rasenfläche. Aus irgendeinem festen Material, schwarz. Die hat so einen Umhang um. Der fällt so in Falten nach unten hin.
Th.: Wie empfindest du diese Figur?
Kl.: Sie streckt sich jetzt in die Höhe.
Th.: Magst du sie vielleicht mal ansprechen?
Kl.: Ich kann jetzt im Moment nichts damit anfangen.
Th.: Dann sage ihr das doch.
Kl.: Ich kann jetzt nichts mit dir anfangen. Ich weiß nicht, wo du hingehst, was du mir sagen willst. Jetzt zeichnet sich so eine große Fichte vor mir ab.
Th.: Ist die Figur noch da?
Kl.: Die ist nicht mehr da. Das hat sich jetzt in einen Baum verwandelt. Sieht aus wie eine Fichte. Eine große starke Fichte.
Th.: Erinnert dich dieser Baum an irgendetwas?
Kl.: Dieser Baum bestimmt nicht. Aber ich gehe öfter in den Wald, wenn ich traurig bin.
Th.: Ja, gehe mal hin.
Kl.: Das gibt mir wieder Ruhe und Kraft mit auf den Weg. Da steht eine Bank. Da sind auch wieder riesige Bäume.
Th.: Welche Stimmung ist da bei dir?
Kl.: Das Bild ist jetzt wieder weg. Die Stimmung – das würde ich mit Leere bezeichnen. Traurig, irgendwie gar kein Gefühl. Vielleicht Hilflosigkeit.
Th.: Gut. Jetzt haben wir gestern das Thema, dass der Bauernhof dich an deinen Vater erinnert. Guck mal, ob du da mal ganz bewusst hingehen magst. Vielleicht die Erinnerung an die alte Zeit. Oder du lässt mal deinen Vater auftauchen.

Kl.: Ich habe jetzt einen Teddy vor mir als Bild. Ich wollte immer einen haben, aber ich hatte nie einen. Da kommt der Kerl jetzt.
Th.: Sprich ihn doch mal an.
Kl.: Wo kommst du denn jetzt her? Was willst du mir denn sagen?
Th.: Wie reagiert er?
Kl.: Ich sehe jetzt Bilder vor mir. Ich sehe jetzt eine Toilette vor mir. Und da bin ich als Kind immer hin, wenn ich Angst hatte. Oder wenn ich irgendwie eine Zeit überbrücken sollte. Dann bin ich immer auf Toilette gegangen. Geflüchtet praktisch. Vor bestimmten Problemen,. wenn es irgendwie brenzlig wurde, dann bin ich abgehauen.
Th.: Das kommt jetzt also durch, sozusagen.
Kl.: Ja, ja.
Th.: Dann lass mal deinen Papa da sein und sage ihm, dass du immer abhaust.
Kl.: Ich kann ihn nicht sehen. Ich habe so einen Eingang vor mir. Das ist mein Vorgarten. Das ist alles mitweißem Stoff behängt. Hübsch gemacht. Das sieht so aus wie so eine Muschel, wenn sie aufgeht. So ähnlich. sieht der Eingang aus.
Th.: Was machst du?
Kl.: Das Bild verändert sich. Ich erkenne aber keine Strukturen. Oder, man könnte es vergleichen mit einem Himmel, wenn so die weißen Wolken so langsam dahinziehen.
Th.: Könnte es sein, dass du weiterhin flüchtest?
Kl.: Das ist möglich.
Th.: Guck doch mal, ob du bereit bist, das Thema anzunehmen. Ob du innerlich ein Ja dazu hast. Es ganz konkret anzupacken. Den Vater, den Tod und den Bruder (Unverständlich)
KL.: Dann versuche ich noch mal.
Th.: Guck, ob du ein Ja dazu findest.
Pause

Kl.: Kommt kein Ja.

Th.: In Anbetracht dessen, dass die Session – obwohl sich das Thema komplett abzeichnet – was du gestern so wahrgenommen hast, und du jetzt auch so „rumeierst“ – würde ich mal sagen, das Thema, da ist ganz deutlich zu spüren, dass da ganz viel Widerstand ist. Da gehe ich nicht ran. Nicht einfach gucken, ob du das jetzt bewusst entscheiden kannst, da ran zu gehen, oder andernfalls schleppst du es halt weiter mit dir mit. Du tust es schon viele Jahrzehnte, aber dann ist es halt weiterhin im Gepäck.
Kl.: Das war ja heute morgen so: Die selben Bilder hatte ich vor Augen und...dann kam das mit diesem Traktor, den ich da stehen sah. Ich wusste aber nicht gleich, was das war. Ich habe das Gehöft in vollem Umfang gesehen. Aber die Menschen darauf, die konnte ich nicht erkennen. Habe dann aber Parallelen dazu gezogen. Den Traktor und den Unfall und die Traurigkeit und das Häufchen Asche. Pause
Ich spüre, dass da immer eine Angst da ist vor dem loslassen. Und das habe ich immer. Ich habe immer Angst vor dem loslassen.
Th.: Das ist o.k. Das darf da sein. Versuche es trotzdem weiter.
Kl.: Und dasselbe Thema habe ich mit meinem Sohn. Wenn der fort fährt, ich habe dann immer Angst, unheimlich Angst, dass ihm irgendetwas zustoßen würde. Das ist auch irgendwie übertriebene Angst – denke ich manchmal.
Th.: Wahrscheinlich hast du deine eigene Erfahrungen daran gekoppelt.
Kl.: Und dann hängt das wieder mit dem loslassen zusammen. Ich weiß doch, er ist alt genug. Er kann für sich sorgen. Er tut das auch und das klappt sehr gut. Aber es ist immer eine Angst da. Ich sage dann: Du kannst wieder mal nicht loslassen. Und dann ist wieder die Angst da, dass ich das nicht packen kann, was so auf mich zukommt. Jetzt gesundheitlich, dass ich da alleine nicht stabil genug bin. Dass mir die Energie dazu fehlt und die Kraft.
Th.: Sich damit auseinander zu setzen – oder zu was fehlt dir die Energie?
Kl.: Dass die Krankheit schwerer wiegt als die Kraft, die mir zur Verfügung steht. Die Krankheit, die drückt einen ja zu Boden. Und dann braucht man viel Energie, um wieder auf zu stehen. oder den Alltag zu bewältigen. Und vielleicht auch deswegen immer diese Unruhe.
Th.: Das heißt mit anderen Worten: Pack es an. Geh durch. Dann wirst du merken, dass sie dich nicht kaputt machen.
Kl.: Ich schaffe das ja schon. Das habe ich ja selbst schon erlebt dass das so ist. Das geht halt manchmal nur wieder rückwärts. Und das ist das Gefühl, die Angst, das ich da... da bin ich schon vorher ziemlich weit unten. Und das ist so stark – und nur durch meine eigenen Kraft bin ich ja wieder hochgekommen. Und ich habe jetzt auch wieder, was die Brust angeht in dieser Sache...

Th.: Was was angeht?
Kl.: Die Brust. Ich habe doch so ein großes Gewüchs drin.

Th.: Das hast du noch gar nicht erzählt.
Kl.: Das weißt du gar nicht?
Th.: Nein.

Kl.: Und dieser Leidensdruck. Da ist so ein gewisser Druck da. Und ich habe nachgedacht, wo kommt das her. Was will dir dein Körper damit sagen oder zum Ausdruck bringen?
Th.: Ja.
Kl.: Und da habe ich dieser Sache einen Namen gegeben. Ich glaube, es hängt damit zusammen, dass dieser Druck durch diese Beziehung so stark wurde, dass es der Körper einfach nicht mehr verkraftet hat. Und der Körper mir damit sagen will...
Th.: Sage es deiner Brust mal.
Kl.: Ja, das habe ich schon gesagt.
Th.: Ja, dann sage es jetzt mal.
Kl.: Tu jetzt endlich was für dich und schau, dass du das ins Lot bekommst, was dich da quält.
Th.: Dann frage jetzt mal deine Brust, was sie dir dazu sagen will.
Kl.: Sie will…(fängt an zu weinen) Die Brust will, dass ich das alles in Ordnung bringe. Also, das heißt, dass ich die Sache in Ordnung bringe und die Sache habe ich jetzt in Ordnung gebracht, indem ich die Beziehung, die Verbindung, gekappt habe.
Th.: Frage die Brust mal, ob sie damit zufrieden ist.
Kl.: Das ist mir gut gelungen. Die Energie bleibt bei mir. Ich bin dadurch ruhiger geworden.
Th.: Frage sie mal ganz konkret, ob sie damit zufrieden ist. Oder ob sie noch was anderes will.
Kl.: Bist du damit zufrieden?
Th.: Ja, was passiert?
Kl.: Ich habe mich damit schon längere Zeit auseinander gesetzt. Und habe der Sache einen Namen gegeben. Und das hängt glaube ich mit dieser Beziehung zusammen. Das Problem löst sich jetzt und ich glaube, somit löst sich auch dieses Problem mit der Brust.
Th.: Guck mal, das sind gerade deine Gedanken. Guck doch mal, ob die Brust irgendwie reagiert. Ob sie dir ein Zeichen gibt, oder Bilder schickt. Sieh sie dir mal an.

Kl.: Ich kann kein Bild sehen. Aber...
Th.: Du kannst auch bei der Brust bleiben.
Kl.: Ich unterhalte mich mit ihr. Das mache ich immer und bin sehr gut. Ich habe mir auch Salbe angefertigt.
Th.: Erinnerst du dich?
Kl.: Ich glaube, es war manchmal so warm, so heiß. Das ist nicht mehr da. Ich glaube, das ist ein bisschen kleiner geworden und das empfinde ich als sehr gut. Für uns beide. Leichter, schöner. Ich empfinde das so, da sind nur wir zwei da. Da stört uns keiner. Dieses Störfeld ist weg, das es verursacht hat, denke ich. So empfinde ich das. Ja, und ich glaube das... der Druck ist weg. Das wird alles wieder gut.
Th.: Wie hast du den Knoten wahrgenommen? Gab es eine Diagnose vom Arzt?
Kl.: Ich habe das selbst gefühlt. Und ich bin aber nicht gleich zum Arzt. Als dieser Druck noch so fest auf mir lag, da wusste ich, das es damit zu tun hat. Da habe ich Verbindung gesehen in der Sache. Deswegen habe ich gesagt, der Druck, der macht mich krank. Ich muss den los werden. Obwohl ich da, meiner Meinung nach, eine wertvolle Verbindung gelöst habe. Aber ich musste das jetzt machen. Weil dieser Druck so stark war, weil diese körperlichen Veränderungen aufgetreten sind. Und sie hätten mich wahrscheinlich umgebracht. Ich weiß es nicht, ich denke das.
Th.: Umgebracht heißt aber auch, unverständlich
Kl.: Ja, weil die Kraft fehlte, da noch etwas gegen zu setzen.

Th.: Es scheint aber zu sagen: Es geht nicht mehr.
Kl.: Weil man manchmal an Grenzen stößt und kommt nicht weiter.
Th.: Egal, woher der kommt. Ich möchte wissen, ob du ihn kennst.
Kl.: Ja, den kenne ich schon.
Th.: Ja, dann lass doch mal diesen Teil von dir mal da sein. Lass ihn mal auftauchen. Als Gestalt.
Kl.: Kannst du den noch mal wiederholen bitte?
Th.: unverständlich
Kl.: Dunkle Gegenstände. Das eine sieht aus wie ein Backofen.

Th.: Und was ist das andere?
Kl.: Ein Krematorium.
Th.: Wie ist das für dich?
Kl.: Das stimmt mich traurig.
Th.: Ja, dann lass mal diese Traurigkeit da sein.
Wenn du dieses Krematorium siehst, was würdest du damit gerne machen?
Kl.: Das braucht man eigentlich nicht.
Th.: Sage es ihm mal.
Kl.: Ich brauche dich nicht. Es gibt schönere Dinge.
Th.: Was passiert mit dem Krematorium, wenn du ihm das sagst?
Kl.: Ich sehe eine Lampe. Ein Schirm um die Lampe. Ein blauer schöner Schirm. Hell.

Th.: Was ist mit dem Krematorium? Ist das weg?
Kl.: Das sehe ich nicht mehr.
Th.: Bist du bereit, dich mal mit dem Tod auseinander zu setzen?
Kl.: Tod.
Th.: Dass du ihn mal rufen kannst und wir reden mal mit ihm?
Kl.: Wen rufen?
Th.: Den Tod.

Kl.: Mit dem Tod soll ich reden?
Th.: Ja.
Kl.: Ich will den aber gar nicht.
Th.: Ich weiß, dass du ihn nicht willst. Du sollst dir mal deine Beziehung zu ihm ansehen und was er dir zu sagen hat. Das sind deine inneren Bilder. Wie ist deine Einstellung zum Tod?
Kl.: Der ist auch so schwarz.
Th.: Lass ihn einfach kommen. Mal gucken, wie er aussieht. .
Kl.: Komm zu mir, ich möchte mich mit dir unterhalten. Ich will wissen, was du willst von mir.
Th.: Was passiert?
Kl.: Ich sehe vor mir so holzgeschnitztes,höhlenverzier-tes, so ein verzierter Aufgang. Alles aus Holz. Aber schwarz.
Th.: Was machst du jetzt?
Kl.: Ich möchte mal diesen Aufgang hochgehen. Ich komme raus auf in ein Baumhaus. (lacht)
Th.: Ist es schön da?
Kl.: Ja. Da geht es natürlich schlicht zu. Einfach schön.
Th.: Ist da auch der Tod oder bist du woanders?
Kl.: Ich bin ja diese Treppe hoch gegangen durch diesen wunderschön geschnitzten Aufgang. Und oben ist es wie nach draußen und da bin ich gelandet in diesem Baumhaus. Ich bin aber alleine. Ich weiß nicht, was will mir der Tod damit sagen?
Th.: Frage ihn.

Kl.: Ja, ich möchte wissen, was du mir damit sagen willst. Oder mitteilen möchtest. Ich sehe jetzt vor mir einen geöffneten Kleiderschrank mit buntem Zeug drin. Es ist irre, aber es ist so.
Th.: Was sollst du denn damit machen?
Kl.: Ja, ich soll das so machen. Ich soll mich hübsch anziehen und nach draußen gehen. Das denke ich steckt in der Botschaft.

Th.: Frage ihn mal. Mal sehen, wie er reagiert.
Kl.: Willst du, dass ich das so mache? Was denkst du? Ich fühle mich jetzt leichter.
Th.: Wie fühlst sich deine Brust an?
Kl.: Gut. Mit der Brust bin ich schon ein ganz schönes Stück weitergekommen durch diese Beziehungssache. Das hat mir so viel Erleichterung gebracht. Und ich habe das auch gestern schon gesagt, das ist einfach schön. Das ist für mich nicht mehr so – wenn ich es hart sagen soll – bedrohlich. Es ist leichter und ich fühle, wie es zurück weicht. Ich fühle, wie es weggeht. Es ist super schön. Und ich habe schon lange mit der Brust gesprochen, damit ich weiß, wo das Problem herkommt und wir haben das Problem gelöst. Durch diese Energie, durch dieses kappen. Dass die Energie jetzt bei mir bleibt und bringt mir immer wieder Kraft. Ich denke, dieses Problem ist gelöst. Es ist nur eine Frage der Zeit, dass sich das jetzt zurückbildet.
Th.: Ja, ok. Wo möchtest du dann gerne hinschauen?
Kl.: Ich habe immer noch Probleme mit meinem Rücken. Das war so schwer.
Th.: Dann spreche ihn an.
Kl.: Dann kommt die Angst immer mit diesem „nicht mehr schaffen können“. Weil da immer die Blockade ist.
Th.: Hole ihn dazu. Sage es ihm.

Kl.: Ich denke aber, dass der Rücken mir was sagen will.
Th.: Dann frage ihn.
Kl.: Dass der Rücken mir was sagen will und ich habe das ja mit meiner Brust erlebt. Und ich bin da wunderbar mit dieser Sache zurecht gekommen. Das stimmt mich so zufrieden. Und ich merke, dass es mir dadurch gut geht und der Brust auch.
Th.: Ja, super.
Kl.: Ja, und deswegen habe ich da mal umgedacht, was den Rücken angeht. Die Schmerzen die ich habe. Das schleppe ich ja schon viele Jahre mit mir rum.
Th.: Hole ihn mal dazu, zu diesem Gespräch.
Kl.: Ja, er will mir ja was sagen.
Th.: Sage es ihm direkt: du möchtest was mir sagen.
Kl.: Du möchtest mir was sagen. Du möchtest was zum Ausdruck bringen. Der Schmerz ist ja dein Freund. Ja, du möchtest mir was mitteilen. Was möchtest du mir mitteilen?
Pause
Ich möchte den beim Namen nennen.
Th.: Den Rücken?
Kl.: Ja, die Schmerzen.
Th.: Ja, tu es.
Kl.: Wie ich es mit meiner Brust gemacht habe. Da wusste ich es vorher. Aber hier weiß ich es nicht. Das ist das schwierige. Ich weiß nicht, woher das kommt.
Th.: Frage ihn doch mal.
Kl.: Vielleicht zu viel, zu schwer, zu....aber das macht doch normalerweise nichts aus, wenn man gesund ist.
Th.: Guck doch mal, was dir zu viel und zu schwer ist. Was ist es denn?

Kl.: Das ist die Angst.
Th.: Die Angst zu sterben? Ja, spüre mal, ob das die Angst ist.
Kl.: Das ist wie ein Kreislauf. Wenn ich was nicht schaffe, dann bekomme ich Angst, weil ich es nicht schaffe. Und dann kommen die Schmerzen – oder wie?

Th.: Lass mal die Angst da sein. Sprich sie mal darauf an.
Seitenwechsel Kassette
Kl.: Warum bist du da, Angst? Die Angst ist da, weil der Schmerz da ist. Und der Schmerz ist da, weil die Angst da ist.
Th.: Wie wäre es denn, wenn du die Angst kaputt haust? Oder du lässt mal eine Situation auftauchen, wo du diese Angst besonders stark gespürt hast.

Kl.: Das ist wieder, wenn der Schmerz so stark ist. Und das engt mich dann ein.
Th.: Ja, dann lass mal genau so eine Situation kommen, wo du genau das gespürt hast. Kannst du dich daran erinnern?
Kl.: Das begleitet mich ja schon jahrelang.
Th.: Dann nimm doch mal so einen Moment.
Kl.: Wenn du schon nicht aus dem raus kommen kannst, wenn du dich nicht anziehen kannst.
Th.: Ok. Dann lege dich mal ins Bett und spüre, dass du nicht aufstehen kannst. Bist du drin in der Situation? Spüre mal, was jetzt passiert in dir? Welche Sätze kommen hoch?
Kl.: Dann ist man hilflos.
Th.: Sage es mal in der Ich-Form.
Kl.: Ich bin hilflos und komme nicht aus dem Bett. Ich komme nicht hoch, ich komme nicht raus. Ich habe Angst.
Th.: Ja, sage es noch mal deutlicher.

Kl.: Ich komme nicht hoch, ich komme nicht raus, ich habe Angst! Ich komme da nicht weiter. Ich bin da gefangen.
Th.: Spüre mal, was jetzt mit deiner Energie ist? Du hältst deine Hände ganz doll fest. Bist du wütend? Auf dich selbst? Auf den Rücken?
Kl.: Ja, das kann man wohl sagen. Man wird wütend auf sich selbst.
Th.: Ja, hau drauf auf den Boden. Innerlich. Ja, tu es. Du willst da raus

Kl.: ( Haut drauf )
Th.: Ja, du kannst das noch mehr. Setze dich mal hin. Spüre mal, wehre dich. Jawohl. Ja, und jetzt hau dich mal aus dem Bett raus. Ja, gehe mal in die Energie. Und noch mal. Ja, da kommt doch Kraft.
( Musik, sie haut drauf )
Kl.: Jetzt kann ich mich entspannen.
Th.: Kommst du aus dem Bett?
Kl.: Ja.
Th.: Ja, geht es ? Spüre mal, da ist ganz viel Spannung auf deinem Rücken. Wut, festgehaltene Energie, die muss raus. Wenn du Angst hast, bist du in der Erstarrung. Das heißt, da fließt nichts mehr. Und um aus der Angst raus zu kommen, musst du in die Bewegung gehen.
Kl.: Dann habe ich das eigentlich im Unterbewusstsein immer richtig gemacht. Ich habe dagegen angekämpft, bin raus, bin gelaufen, trotz alledem. Das darfst du nicht machen und wenn Sie die Tabletten weglassen, dann stirbst du gleich. Dann gehst du kaputt.
Th.: Du kannst aber noch mal auf die Tabletten drauf hauen.

Kl.: Ja, da haue ich noch mal drauf. Das habe ich besiegt!
( Haut und lacht ) Eigentlich müsste ich auf die Ärzte hauen.

Th.: Ja, tue es.
Kl.: Ja, das gefällt mir. Und die haben mich kaputt gemacht!
Th.: Sage es ihnen!

Kl.: Ihr habt mich kaputt gemacht.
Th.: Jetzt baue dich wieder auf. Du hast die Power. Ja!
Kl.: Super (haut drauf)
Das tut gut!
Th.: Was ist jetzt da?
Kl.: Ich spüre eine Erleichterung. Aber trotzdem ist mein Rücken noch nicht ok. Da klemmt noch was.

Th.: Frage ihn. Frage ihn, was klemmt.
Kl.: Was willst du mir sagen? Was tust du mir so weh? Der Schmerz wird immer doller.
Th.: Doller?
Kl.: Ja.

Th.: Ja, lass das mal. Lass den Schmerz mal da sein. Kannst da auch mal tief einatmen. Gib dem mal Raum. Ja, weiter, tief einatmen. Sage ihm mal, dass er da sein darf. Erlaube es ihm mal. Und atmen.
Kl.: Wir haben uns eigentlich irgendwie immer irgendwie arrangiert.

Th.: Ja, was passiert denn jetzt? Atme weiter. Gehe mal nicht in den Kopf. Lass mal den Schmerz da sein. Guck mal, was dann passiert. Gib ihm einfach mal Raum.
Kl.: Er streut.
Th.: Ja, dann lass ihn weiter streuen. Guck, was passiert. Atmen. Und weiteratmen. Was passiert?
Kl.: Erstens ist die Atmung sehr tief und ruhig. Das ist schon mal sehr schön. Das fühlt sich gut an. Und der Schmerz ist nur noch ganz leicht zu spüren.
Th.: Löst er sich auf?
Kl.: Ja.
Th.: Wie ist das für dich, wenn du jetzt wahrnimmst, du atmest tief und der Schmerz löst sich auf?
Kl.: Ein angenehmes Gefühl. Ich spüre meinen Körper nicht mehr in dieser Schwere. Und dieser Druck.
Th.: Der Druck ist raus.
Kl.: Ja. Wie eine Wolke so weich. So leicht, so schön.
Th.: Mit anderen Worten, wenn zu Hause der Druck kommt, solltest du einen Schlagstock nehmen und draufhauen.
Kl.: Dann gehe ich aber gezielt dahin.

Th.: Ja, das ist auch richtig so. Er ist ja dann da. Dann kannst du auch gezielt auf ihn draufhauen.
Kl.: Ich weiß ja jetzt, wo der Druck herkommt. Da kann ich ja gezielt an Ort und Stelle gehen.

Th.: Welches ist das?

Kl.: Dann sage Ich: Das kommt von dir!
Th.: Von mir, der Druck??
Kl.: Nein, um Gottes Willen. Wenn ich dich eher an meiner Seite gehabt hätte, wäre mir vieles erspart geblieben. Dann hätte ich dieses ganze Gift nicht in mich reinschleudern müssen. In Form von Tabletten. Weil ich geglaubt habe, die helfen mir. Und musste mit ansehen, wie das Leben Stück für Stück zerstört wurde – immer mehr. Durch einen Zufall irgendwie habe ich die ersten Schritte an die richtige Stelle gelenkt.
Th.: Das heißt, Tabletten weglassen?
Kl.: Ja. Tabletten weglassen, mich bewegen. Mich auf meine Körperkraft besinnen. Auf mich selbst besinnen. Das da ein unheimliches Potential da ist, das nur abgerufen werden muss. So habe ich das empfunden. Und dann fing ich an, einfach los zu laufen.
Th.: Du hast wieder laufen gelernt.
Kl.: Nicht nur laufen. Es hängt noch hier und da. Ich muss da noch Feinarbeit leisten. Aber wenn mir die Energie bleibt, so dass ich das fortsetzen kann, was ich angefangen habe.
Th.: Aber du siehst, wie du Energie bekommst. So wie mit dem Schlagstock in die Power gehen und das, was festhängt, rauslassen. Dann geht es wieder, dann fließt es.
Kl.: Dann kann ich ja Holz hacken gehen.
Th.: Ja, genau. Das ist auch eine gute Methode.
Kl.: Das habe ich schon alles praktiziert ohne zu wissen, dass das was ist, was mir weiterhilft. Im Unterbewusstsein bin ich doch in die richtige Richtung gegangen.

Th.: Das ist auch bewundernswert, das alles alleine hin zu kriegen.
Kl.: Das schwierige ist eben das alleine sein. Ich habe keine Probleme, mich an Menschen zu wenden oder mit Menschen zu reden, aber den richtigen zu finden, das ist das Schwere.
Th.: Vielleicht wird es jetzt leichter. Wo bist du jetzt?
Kl.: Ich bin jetzt bei dir und fühle mich wohl. Das was du hier macht, das kann dir keiner mit Geld bezahlen.
Th.: Dankeschön.
Kl.: Das ist unbezahlbar. So was anzufangen und nicht als Außerirdischer da zu stehen. Und das durchzuführen. Das kostet unwahrscheinlich viel Kraft. Das weiß ich aus eigener Erfahrung. Und das ist aber so viel Wert, dass man das einfach mit diesen....wie soll ich sagen? Wie nennt man die Werte, die man fassen kann?
Th.: Die materiellen?
Kl.: Das kann man mit materiellen Werten nicht ausdrücken. Das ist eine andere Ebene? Weißt du, worauf ich hinaus will?
Th.: Das ist Leben.
Kl.: Ich kann das jetzt einfach nicht in Worte fassen. Und das ist auch mein Problem. Mit der Konzentration. Das gehört zu der Summe. An Vergiftung, das hat mit den ganzen Tabletten zu tun. Als die Sache am schlimmsten war, da war ich nur noch in meinem Körper gefangen. Ich konnte mich weder äußern zu der Sache, ich konnte mich nicht mehr bewegen. Ich konnte mich selber nicht versorgen. Ich konnte gar nichts mehr. Und deswegen ist die Angst immer da gewesen, es könnte wieder so kommen. Weil ja der Schmerz noch da ist.
Th.: Guck mal, ob die Angst jetzt da ist.
Kl.: Im Moment habe ich keine.
Th.: Ich denke auch, wenn du in diese Energie reingehst, wie wir es eben geübt haben, dann geht die Angst weg. Weil du die Lebendigkeit spürst.
Kl.: Und wenn jetzt dieses Gefühl kommt, dieses Dunkle, wie ich es heute früh hatte, diese Schwere…
Th.: Ja, da gibt es schon noch so Themen. Mit der Thematik von deinem Vater bist du jetzt drum herum gekommen. Da gibt es ein paar Themen, die hast du als Altlasten. Aber du kannst, wie du es ja seit Jahren schon praktizierst, in die Bewegung gehen, um da rauszukommen. Du kennst den Weg bereits. Und wenn die Angst kommt, dann kannst du sogar tatsächlich mit dem Schlagstock was tun. Oder Holz hacken – was immer du tun willst.
Kl.: Ich denke, deswegen zieht mich das auch immer raus. Weil ich da gute Erfahrungen gemacht habe, indem ich die Sachen in die Hand genommen habe. Ich habe die Türe aufgemacht und bin raus. Ich bin in die Natur und bin gelaufen. Das kostet mich viel Kraft und viel Anstrengung. Ich komme dann aber, wenn ich von draußen reinkomme, gelöst und mit einer ganz anderen Grundstimmung komme ich nach Hause. Einfach gelöst. Und wenn es besonders schlimm ist, dann strenge ich mich um so mehr an. Wenn ich draußen bin, dann geht das raus. Dann löst sich das.
Th.: Genau das ist es. Das machen wir hier mit den Sitzungen auch so. Das machst du so für dich. Nur wir sollten trotzdem mal gucken, ob da alter Bilder noch drin sind bei dir im Kopf. Diese Geschichte mit dem Traktor. Das wir das noch weiter lösen, damit du es nicht noch weiter mit dir rumschleppen musst. Aber letztendlich ist das der Weg raus.
Kl.: Ja, deswegen will ich immer raus. Der Drang nach draußen, der ist stark. Da lasse ich mich durch nichts abhalten. Durch nichts und niemand. Ich gehe einfach meinen Weg.
Th.: Damit hast du dich auch selbst aus deinem Krankenbett raus befördert. Andere lernen das sehr schwer.
Kl.: Nur immer raus! Da fühle mich immer so frei. Und wenn es mir noch so schlecht geht und jemand sagt, ich soll mich hinlegen, dann sage ich nein. ich muss raus. Das sagt so oft meine Mutter: Mädel, du kannst doch jetzt nicht raus – jetzt wo es dir so schlecht geht. Ich sage dann meiner Mutter: Nein, ich muss raus. Da finde ich keine Ruhe. Ich muss raus.
Th.: Weil eigentlich hast du die Energie. Du hältst sie fest. Das ist dann der Schmerz im Rücken. Das heißt, je mehr du in Fluss kommst, ...
Kl.: Das habe ich auch gemerkt. Die haben gesagt, du kriegst einen Rollstuhl! Das darf doch nicht wahr sein. An den Beinen ist doch nichts. Der Rücken ist doch auch nicht so, dass man das sieht. Kaputt durch einen Unfall, dass was zerquetscht ist oder so. Das ist doch aber alles gar nicht. Es drückt halt mal mehr und mal weniger. Das muss doch eine Ursache haben. Das kommt von innen, von der Seele. Das haben die nie begriffen. Du bekommst noch die Tabletten und die Tabletten, und ich dummer Hund habe das Zeug gefressen.
Th.: Du hast so tolle Aussagen auf dieser Kassette, darf ich sie abschreiben? Als Beispiel für andere?
Kl.: Das hier?
Th.: Das ist beispielhaft, was du heute hier erzählt hast. Das brauchen andere, damit sie überhaupt einen Weg finden. Das wäre toll.
Kl.: Wenn du damit helfen kannst und die Menschen von diesen scheiß Tabletten wegbringst, dann ist das wunderbar.
Th.: Es sind die Wege der Einzelnen, die den Anderen zeigen, dass es geht. Das ist das Einzige, was funktioniert, dass ein anderer wahrnehmen kann:
.
Kl.: Weißt du, ich verspüre manchmal so viel Kraft, obwohl es mir manchmal selber nicht gut geht. Wenn da jemand ist, so ein Häufchen Unglück, dann habe ich so eine Kraft, den Menschen zu helfen! Das trägt mich richtig. Das musst du dir doch nicht antun. Dann denke ich: Nein, warum soll denn der leiden? Du kannst dem doch weiter helfen. Warum soll der denn dann leiden. Manche nehmen es auf und denken: Ja, es könnte so sein. Und die anderen denken ( lacht )...
Th.: Lass sie denken.
Kl.: Ich habe ja das unmögliche geschafft – aus ärztlicher Sicht. Und wenn das hier jetzt noch weggeht – und ich spüre, dass es weggeht – es hat sich verändert. Für mich im positiven Sinne verändert. Ich habe auch daran geglaubt. Ich wusste von der Blockade und der Körper hat gesagt: Tu jetzt was für dich. Weil das zu schwer wurde. Das hat mich zu viel Kraft gekostet.
Th.: Die rechte Brust ist übrigens auch die Seite nach Hamer für Partnerschaft.
Kl.: Ja? Sieh mal, das ist wirklich wahr, wie ich das erspürt habe. Und ich habe kurz nachgedacht und dann habe ich gesagt: Das hängt jetzt damit zusammen. Ehrlich. Und das fühlt sich gut an. Ich habe es auch immer gut behütet und habe dieser Sache den Namen gegeben. Ich habe gesagt: Komm, wir schaffen das. Wir bringen da jetzt ein bisschen Ruhe rein. Und das hast du geschafft, wunderbar. Ich fühle mich deswegen gut.
So, jetzt auf in den Kampf. Heute regnet es.
Th.: Ja, haben sie gesagt. Heute morgen ist die Sonne so rot aufgegangen. Da musste ich an dich denken.
Kl.: Ich habe heute noch gar nicht rausgeguckt, weil ich so mit diesem Dings beschäftigt war. Weil der Körper, der war so unglaublich schwer. Aber das ist o.k. Das tut mir leid, dass ich dir das nicht erzählt habe. Irgendwo habe ich das schon verarbeitet.

Th.: Das ist doch prima. Ende