Pollenallergie Das Wurmgesicht (311)

Der Klient bearbeitet in dieser Sitzung den Hintergrund seiner Pollenallergie. Nach langem Surfen durch die Innenwelt wird das Hauptthema plötzlich immer deutlicher. Der junge Mann hat irgendwann beschlossen, sich von nichts mehr berühren zu lassen, und nur noch alleine zu sein. Auslöser für diese Entscheidung waren die massiven Stimmungsschwan-kungen der Mutter, mit denen der Klient als Kind nicht umgehen konnte. Die Pollen sind das Einzige was den jungen Mann noch berühren. ....

Kl.: Ich bin in so eine Art Enzian eingestiegen, in so eine Miniatur. Ich bin jetzt da unten in wie sagt man, so einem Kelch einer Wurzel angelangt. Der ist blau, unten gelb und ich stehe jetzt da ja, ja ich stehe, nichts mit Türen oder sowas.
Th.: Ja ist okay, ist es schön für dich, mitten im Enzian zu stehen, unten im Kelch?
Kl.: Ja das ist, ich weiß nicht so recht, ich sehe mich eigentlich mehr von aussen. Ich sehe wie jetzt dieser Zwerg der da abgestiegen ist, der ist gar kein Zwerg der sieht aus wie ein richtiger Mann, der ist da runtergestiegen. Das bin ich selber aber ich sehe mich von aussen, komisch.
Th.: Spür mal, ob du es mal beschreibst oder ob du mal in ihn hineinschlüpfst, was sich da so abspielt.
Kl.: Ich stehe jetzt so da, jetzt bin ich in dem Enzian drin. Alles wirkt gelb auf mich, in der Mitte geht dieser Stengel hoch, also nicht dieser Stengel sondern ...?
Th.: Stempel heist es, glaube ich.
Kl.: Ja Stempel, genau richtig. Das sieht aus wie ein Baum, Stamm. So und ich, wie ich jetzt da so drin stehe, wie ich jetzt so auf den Schuh schaue, da ist es ein bisschen feucht. Das war’s aber schon. Jetzt stehe ich da. Ich habe keine Gefühle, oder irgendwie Angst oder so. Ich stehe jetzt einfach da. Eigentlich würde ich da nicht mehr herauskommen. Das ist – nein so schlimm ist das nicht. Im Enzian kann man eigentlich hinaufkrabbeln, also hochsteigen. Ob ich das will, weiß ich jetzt nicht.
Th.: Spür mal, ob du vielleicht etwas von ihm wissen möchtest, ob er irgendwie Informationen für dich hat, was machst du denn da jetzt.
Kl.: Was mache ich da jetzt eigentlich? In einen Enzian hineinsteigen, da unten stehen, ist doch komisch. Kannst du mir das jetzt eigentlich mal erzählen, Enzian, für was du gut bist oder warum ich in dieses Bild eingestiegen bin.
Th.: Ja, dann frag ihn mal ob er dir da was mitteilen kann, wofür er steht. Wie es dich jetzt so an den Fuß des Enzianstammes bringt.
Kl.: Und den Stempel des Enzians, meine ich jetzt. - Jetzt macht er auf, total verwelkt und ich stehe jetzt da im Freien.
Kannst du dir das vorstellen? Der platzt auseinander und ist jetzt ganz welk und ich stehe jetzt da so mehr oder weniger im Freien. Ja, was war jetzt das? Kannst du mir jetzt das mal erzählen, für was war das jetzt gut? Was willst du mir da sagen? - Der Klient macht eine längere Pause - Der heult so komisch, jetzt richtet er seine Blätter wieder auf, den Blütenkelch, nicht die Blätter. - Der Klient macht wieder eine längere Pause - So was, jetzt schließen sich die Blätter direkt um mich herum, so wie wenn es eine fleischfressende Pflanze wäre. Aber ich habe keine Angst, das ist so gekommen. Jetzt befreie ich mich wieder. Es ist jetzt so klebrig, diese Blätter sind alle so klebrig. Die haben mich so umschlossen. Es ist die Blüte, nicht die Blütenblätter. Die schiebe ich jetzt weg und sie kommen wieder her. Wie soll ich das jetzt be-schreiben?
Th.: Ja, ich kann mir das schon vorstellen. Dich zu befreien, scheinst du gelernt zu haben, egal was kommt.
Kl.: Ja. aber die kleben so.
Th.: Ja, die scheinen Interesse an dir zu haben.
Kl.: Die möchten mich, wie soll ich das beschreiben, als ob die mich einpuppen möchten.
Th.: Guck mal ob du das geschehen lassen kannst.
Kl.: Ja, das möchte ich so stehen lassen.
Th.: Daß du dich befreien kannst, das weißt du ja. ...
Kl.: Sag mal, was soll denn das, was stellt ihr dar, für was macht ihr das? Könnt ihr mir das beantworten – ein Bild zeigen – oder wie auch immer.
Th.: Oder können sie dir vielleicht was zu deiner Pollenallergie sagen. Haben die irgendwie damit zu tun, wissen die dazu irgendwie was. - längere Pause -
Kl.: Habt ihr die Frage gehört, könnt ihr zu der Pollenallergie was sagen. Ich mei-ne dich, Enzian, du brauchst nicht die Frage stellen, ob du gemeint bist. Wir sind doch bloß die Blätter, wir sind nicht der Enzian. Ist der Stempel der Enzian oder wer ist denn dann der Enzian. Ich bin doch nicht der Enzian, sagt der Stempel. Ihr seid alle zusammen der Enzian, ihr das ganze Gebilde, ihr Blätter, Stempel und Wurzel, ihr seid zusammen der Enzian. Das sage ich jetzt, der ist zu dumm, das er das kappiert. Das war jetzt blöd ausgedrückt. Ja das bestätigt er mir sogar, wir als Einheit sind der Enzian, einer allein ist gar nichts. Und was wollt ihr mir da mit der Allergie sagen. Ich vermute es, aber sagt es mir jetzt bitte. Jetzt fallen sie wieder in sich zusammen. Das ist ja feige, was ihr da mit mir treibt. Gebt mir mal Antwort, kommt.
Th.: Sie haben jetzt die Chance, sich auszudrücken. Sie sind extra gekommen heute. Können sie denn eine Situation dazu zeigen? Denn einer alleine ist gar nichts, nur alle zusammen. Was hat das für dich zu bedeuten, übertragen auf dein Leben.
Kl.: Was macht ihr jetzt mit mir, das bringt doch – das ist ganz komisch. Jetzt mußt du dir mal vorstellen. Jetzt hat sich der Enzian wieder richtig zur schönen Blüte, also nicht eine verwelkte Blüte, zusammengeschlossen und hat mich oben herausgepresst, oder eigentlich genau genommen herauskatapultiert. Hat oben zusammengedrückt und ich bin so herausgepflutscht. Jetzt stehe ich da. Jetzt stehe ich ausserhalb vom Enzian, der steht als schöne Blüte da und was soll das jetzt? Ich habe überhaupt kein Gefühl dabei.
Th.: Ja da war kein Gefühl dabei.
Kl.: Ja, jetzt bin ich wieder so groß, es ist so ein kleiner Enzian, vorher war ich so klein, also ganz normal. Jetzt muß ich nochmal nachfragen. Was bedeutet das, du kleiner Enzian, was wolltest du mir zeigen? Einfach, daß du mich raus-schmeißt und dann nichts mehr sagst, das ist ja auch nichts. Was wolltest du mir zeigen? Jetzt wird er wieder welk, jetzt fällt er wieder runter. Das muß man sich mal vorstellen, die ganzen Blätter mit - einem Schlag - der ganze Kelch geht auf und fällt so runter und ist total welk. Und der Stempel steht in der Mitte. Da sitzt jetzt eine Biene drauf. Ich bräuchte eine Antwort oder ich möchte eine Antwort haben. Plötzlich kommst du dahermarschiert, ich sitz da und du nimmst mich in deinen Kelch auf und dann bekomme ich keine Antwort, das geht doch nicht.
Th.: Ja sag ihm, was er da mit dir macht.
Kl.: Ja, was machst du da mit mir. Ich bin da etwas, ich möchte nicht sagen verwirrt, aber irgendwie ist das eine blöde Situation. Wenn du mich schon aufnimmst und da hereinführst, dann kannst du auch antworten. Er sagt, er kann nicht antworten – weil ich.......
Th.: Ja, weil was......
Kl.: Ja jetzt kommt wieder das gleiche, er kann nur als Einheit antworten. Also dann schaut mal, daß die Einheit antwortet. Jetzt geht er wieder auf und steht wieder schön da. Jetzt bist du wieder eine Einheit – jetzt kannst du antworten. Du siehst das falsch, sagt er zu mir. Was sehe ich falsch, ich verstehe das nicht was du meinst, erkläre mir das mal. Er sagt, wir sind alle die Einheit. Das verstehe ich auch von der Natur her, daß dies alles eine Einheit ist, aber ich wollte eigentlich wissen was du mir zeigen wolltest. Vielleicht im Zusammenhang mit der Pollenallergie. Er will mir gar nichts zeigen. Ich will doch gar nichts zeigen, sagt er. Höchstens daß er Teil von der Einheit ist.
Th.: Versuche es mal in der Ichform.
Kl.: Ich – Er.
Th.: Du – ich bin ein Teil von der Einheit.
Kl.: Ich bin ein Teil von der Einheit.
Th.: Ja, sage es noch einmal.
Kl.: Ich bin ein Teil von der Einheit, aber damit meint sich der Enzian.
Th.: Ja, aber er ist ein Abbild von Dir, guck mal, was ist denn deine Einheit. Wovon bist du denn Teil der Einheit.
Kl.: Genauso von der gleichen Einheit.
Th.: Ja, welche Einheit zeigt sich da, was ist da?
Kl.: Welche Einheit zeigt sich denn da?
Th.: Wann hast du dich rausgeworfen. Wer hat dich rausgeworfen aus der Einheit. Schau mal, was passiert ist. Nimm mal die erste Situation, die jetzt kommt. Hat dich aufgenommen, dann rausgeschmissen. Das was von selbst kommt, das erste was jetzt da ist.
Kl.: Es ist ein Nebel, es kommt nichts.
Th.: Dann laß den Nebel auch da sein. - Pause -
Kl.: Ich sehe nur Nebel.
Th.: Wie ist das für dich?
Kl.: Wie soll ich das sagen. Eigentlich nicht schlimm. Ich habe das mit der Einheit schon ein paar mal gespürt.
Th.: Wo hast du das gespürt.
Kl.: Hier in der Sitzung.
Th.: Laß uns die Einheit doch einmal zeigen, vielleicht nimmt sie Gestalt an.
Kl.: Zeigt sich aber nicht. – Jetzt habe ich im ersten Moment geglaubt, da ist eine Weltkugel, aber es ist gar keine Weltkugel, sondern wenn ich genau hinsehe, ist es nichts anderes als ein Löwenzahn, diese... weißst du, was ich meine?
Th.: Diese Pusteblumen.
Kl.: Ja, genau. Du bist die Einheit und ich bin ein Teil der Einheit.
Th.: Was heißt die für dich? Wofür steht die Pusteblume in dir?
Kl.: Pusteblume, für was stehst du in mir. Kannst du mir was zeigen, was sagen. Jetzt bläst der Wind, es ist nichts mehr da, und sie fliegen in alle Richtungen. Sehe her, jetzt habe ich die Einheit verstreut. Nein nicht verstreut, ich gehe irgendwoanders auf. Ja willst du mir jetzt Unterricht in Einheit geben. Eigentlich wollten wir jetzt heute das Thema Allergie bearbeiten.
Th.: Ja laß ihn doch einfach mal. Er geht woanders auf. Was heißt denn das jetzt übertragen für dich?
Kl.: Ich sehe das jetzt als eine Art Nachhilfeunterricht in Einheit, wie man eine Einheit auch betrachten kann.
Th.: Du hast da auch überall Informatio-nen, die verstreut sind in alle Winde. Sind alle eine Einheit. Du hast das Gefühl, ich hab keine Angst, ich kann mich befreien, mich fühlen. Ich hab kein Gefühl dabei.
Kl.: Ich habe da kein Gefühl dabei, überhaupt nicht.
Th.: Spür mal wie der Löwenzahn reagiert, wenn du ihm das sagst und dem Enzian sagst, ich habe kein Gefühl dabei.
Kl.: Der knickt jetzt ein, - Klient lacht - der nackte Pusteblumenstengel, denn er steht jetzt ohne.
Th.: Schau mal, der knickt jetzt ab, das haut den stärksten Löwenzahn um. Wie ist das für dich? Laß sich das Jucken mal in das Bild integrieren. Was juckt dich da, dich auszudrücken?
Kl.: Das ist eine komische Situation, jetzt stehe ich da vor einer Pusteblume, die abgeknickt ist. Die Fallschirme, wie ich sie mal bezeichne sind in alle Winde verstreut. Und wie erklärst du mir das, das dies die Einheit ist – ich habe es ja verstanden, also mit meinem Verstand habe ich das verstanden – aber ich habe doch etwas ganz anderes gefragt. Oder – was ist der Zusammenhang mit der Allergie oder mit den Pollen. Kannst du mir da was zeigen. ... Soll ich das einfach akzeptieren? Akzeptieren tue ich es schon lange. Aber wenn du das Augenbrennen hast, dann kann ich nicht sagen, akzeptiere es einfach. ... Wer erzählt es eigentlich, daß ich es akzeptieren soll, wer ist es denn? Du abgeknickter Stengel erzählst mir, daß ich es akzeptieren soll.
Th.: Wer steckt da drunter, wer verkleidet sich da? - Klient lacht. - Ja schau mal wer da vor dir steht.
Kl.: Ja, da steht so ein Zwerg und sagt. Ich. Du bist ja noch kleiner wie der Stengel. - Du sagst, ich soll das akzeptieren. Kannst du mir das näher erläutern, was du damit meinst? Also passe mal auf, ich mache dir einen anderen Vorschlag, wenn du mir das jetzt nicht sagst. Du führst mich jetzt dahin, wo die Ursache entstanden ist, oder wo eine der Hauptursachen ist. Wenn du jetzt schon so ein netter Zwerg bist, dann führst du mich jetzt da hin. ... Jetzt bin ich in einer Hundehütte.
Th.: Ist der Hund bei dir, wie heißt er?
Kl.: Suli, Sultan. Und da soll die Ursache liegen?
Th.: Ja spür mal, wie alt du da bist oder wie es dir da geht.
Kl.: Da bin ich zwei Jahre, da bin ich ganz klein. Und der Suli liegt da, der ist warm.
Th.: Spür mal, wie es dir da so geht.
Kl.: Da gehts mir ganz gut, da fehlt mir nichts. Wir liegen in der Hundehütte miteinander, der liegt dort, ich liege auch da drin.
Th.: Du spürst seine Wärme.
Kl.: Jetzt kommt meine Mutter. Ich sehe nur ihre Füße. Die Hundehütte hat vorne so ein Loch. Was macht die jetzt da? Sie bringt ihm jetzt das Fressen. Ich sehe nur ihre Füße.
Th.: Spüre mal in dich, wie es dir jetzt geht, wenn sie so da ist und das Fressen bringt. Weiß sie daß du da drin bist?
Kl.: Das weiß ich nicht, ob sie das weiß.
Th.: Guck einfach mal, was weiter passiert.
Kl.: Aber sie hat es mir schon früher erzählt, ob sie es jetzt grade weiß.
Th.: Ja, spüre einfach mal.
Kl.: Jetzt geht sie wieder, es war eigentlich alles. Ich weiß gar nicht, ob es meine Mutter ist, denn ich sehe ja nur die Füße. Jetzt geht sie wieder. Was macht jetzt der Suli da. Der robbt jetzt da hinaus. Und ich drehe mich, ich kann nicht richtig stehen. Der Suli frißt. Ich stecke jetzt meinen Kopf heraus. Der Suli ist nicht so begeistert, das mag er nicht so gern, wenn ich so an seinen Fressnapf komm. Ich stehe jetzt auf und halte mich an ihm fest, weil ich kann noch nicht laufen. Der Suli frisst weiter. Ich laufe um ihn herum, halte mich an seinem Schwanz fest, gehe um ihn herum und stehe auf der anderen Seite. Mal schauen, wo jetzt der Zwerg ist. Ist das jetzt eine wichtige Situation oder was ist jetzt da los?
Th.: Ja frag ihn.
Kl.: Der sitzt jetzt da oben auf der Hundehütte, auf dem Giebel. Zeigst du mir die Situation, weil ich die so gern mag, die Situation, oder hat das was mit meiner Allergie zu tun?
Th.: Ja frag ihn ganz genau. Du weist es nicht, er soll es dir sagen oder zeigen.
Kl.: Ja genau zeigen, nicht solche Phrasen. Sondern wirklich mal ganz ge-nau. Was willst du mir zeigen? Es ist irgendwie so diffus. Jetzt nimmt irgendwer dem Hund das Fressen weg, aber nicht ich. Oder man nimmt mir das Fressen weg.
Th.: Was heißt das für dich, dir nimmt jemand das Fressen weg.
Kl.: Eigentlich gar nichts.
Th.: Laß es dir mal zeigen, versuche mal, es nicht zu verstehen. Laß es dir mal zeigen. Frag den Zwerg, was hat es übertragen für mich zu bedeuten. Je-mand nimmt mir das Fressen weg. Was wird dir genommen? Wer nimmt dir was?
Kl.: So wie das aussieht, muss das meine Mutter sein.
Th.: Was nimmt die dir? Schau mal was da passiert.
Kl.: Die sagt, das ist nichts für mich. Da hat sie auch recht, ich kann doch nicht mit dem Hund fressen.
Th.: Spür mal, wie das für dich ist, wenn sie das so sagt. Spür mal einfach, sei mal der Kleine jetzt. Das ist nichts für dich. Frag den Kleinen, wie ist das für dich?
Kl.: Ja wie ist das für dich, diese Situa-tion? Der Kleine wundert sich ganz einfach. Der Hund frißt es ja auch. Warum sollte es er nicht fressen, aber es ist nicht weltbewegend.
Th.: Ja, aber jetzt scheint ja irgend etwas zu sein, frage den Zwerg. Versuche nicht immer alles zu erklären und zu verstehen. Laß es dir mal zeigen von dem Zwerg.
Kl.: Was ist das Problem? Die Wider-standskraft.
Th.: Kannst du damit was anfangen? Sonst frage ihn. Was meinst du damit genau?
Kl.: Was für eine Widerstandskraft? Ge-gen den Dreck. Sagt dir das was? Und das soll was mit meinen Pollen zu tun haben, verstehe ich das richtig?
Th.: Wofür steht der Dreck? Was hat das für eine Bedeutung? Was hat Dreck für eine Qualität?
Kl.: Für Kinder eine Schöne. Für Kinder eine schöne Qualität. Ich entwickle dieselben Ängste meinem Sohn gegenüber. Das ist aber nur ein Teil.
Th.: Was gibt dem kleinen Werner das für eine Qualität? Was ist das für eine Qualität genau? Nimm mal den ersten Begriff der auftaucht jetzt, das erste Wort das da ist.
Kl.: Scheisse.
Th.: Ja, die Scheisse. Kannst du damit etwas anfangen? Frag den Zwerg.
Kl.: Der Zwerg ja. Jetzt pass mal auf, du sollst mich eigentlich nicht verwirren.
Th.: Jetzt versuch ihn mal nicht logisch zu belehren, was für dich richtig ist. Denk dran, du hast deine Freude, guck, ob du die jetzt akzeptierst. Oder ob du jetzt da guckst. Die Mutter gibt dir das Fressen, das Fressen ist für dich, die Wider-standskraft wird die genommen. Für Kinder die schöne Qualität, die Scheisse. So – jetzt bleibe mal dran, versuche es mal. Was heißt das jetzt genau, was für eine Scheisse, was für eine Qualität. Oder frag den kleinen Werner, bleibe jetzt mal mit dem in Kontakt. Hol die Mutter dazu, Mutter guck dir das mal an, du nimmst mir hier die Widerstandskraft. Du nimmst mir hier einfach was Schönes, das was für mich einfach natürlich ist. Du spürst da überall, du lagst in der Hütte und du hast die Wärme gespürt. Jetzt überall – ich spüre das nicht. Du guckst dir das an, ich spüre das nicht, ich spüre das nicht. Du konntest gerade er sein, du konntest dort liegen mit dem Hund und spüren, die Wärme spüren, fühlen. Du konntest zwar nicht laufen, aber du hast das alles mitgekriegt. Du wußtest wo es dich hinzieht, wo es dir gutgeht.
Kl.: Jetzt liege ich gerade wieder im Garten, auf einer Art Kissen, Decke, der Hund ist auch da. Jetzt sind wir allein. - Wir zwei, der Hund und ich.
Th.: Spüre mal, wie jetzt so dein grundlegendes Gefühl ist, wenn du jetzt dort auf der Decke liegst.
Kl.: Ich fühle mich ganz wohl.
Th.: Bist du noch genau so alt, oder guck mal wie der Kleine ist.
Kl.: Ja, ich bin genau so alt. Der Zwerg der steht so als Gartenzwerg da.
Th.: Jetzt ist der Zwerg schon zum Gartenzwerg geworden. Der Hund liegt auf dem Stroh und du liegst auf der Decke mit Kissen drumherum. Ja, das ist ganz schön. Siehst du da den Unter-schied? Spüre mal jetzt die Qualität, von Dem in der Hütte liegen und Dem auf der Decke liegen.
Kl.: Das ist mir eigentlich egal, der Hund ist wichtig, daß er da ist. Der stupst mich jetzt mit seiner Schnauze. Ich lange ihm jetzt ins Maul hinein, das macht ihm gar nichts aus. Kannst du mir eigentlich sagen, für was dies jetzt gut ist? Soll die Situation was beschreiben, eine Qualität hervorbringen oder was soll die Situation jetzt? Kannst du mir jetzt was näheres hierzu sagen? Der Gartenzwerg macht eine Verbeugung vor mir und sagt, komm mit. Er macht das ganz elegant und sagt, geh mit. Ich gehe mit, ich kann schon laufen, schnell laufen, wie Kinder die so loslaufen und kurz vorm hinfallen sind.
Th.: Aber es geht immer noch und immer noch, so weit die Beine tragen.
Kl.: Er geht jetzt nach hinten in den Garten und da ist ein Komposthaufen. Weißt du, was ein Komposthaufen ist?
Th.: Ja, weiß ich. Abfall, Gemüseabfall.
Kl.: Schön, was soll ich jetzt da? Gibt es denn sowas, ich stecke mir Schnecken in den Mund, ich finde es nicht mal eklig. Pilz ist überall, weißt du was ich meine, dieses weiße Zeug. Eine ganze Menge weisses Pilzzeugs. Das stecke ich mir auch in den Mund, das reibe ich ab und stecke es in den Mund. Oder Schimmel, Schimmelpilze. Komisch, was willst du jetzt damit sagen? Ganz trocken - Was willst du damit sagen?
Th.: Trockenheit, was hat mich trocken gemacht.
Kl.: Was hat mich trocken gemacht?
Th.: Guck, was jetzt da von selbst kommt. Wenn der Mund austrocknet. Schimmelpilze ißt du, und es macht dir nichts aus. Guck, was dir jetzt der Zwerg mitteilt, jetzt. Bleibe mit ihm in Kontakt.
Kl.: Gartenzwerg. Was willst du mir damit zeigen? Du hast mich extra hierher geführt. Du hast mir gezeigt, daß ich ein Schimmelpilz esse. Es gibt zwei Möglich-keiten - und Schnecken habe ich ge-lutscht. Es gibt zwei Möglichkeiten. Drei.
Th.: Sagt er? Lass ihn mal sagen, welche. Sage es ihm mal nicht vor.
Kl.: Wenn der nicht antwortet.
Th.: Sag ihm, antworte mir.
Kl.: Komm antworte mir.
Th.: Du bist schon wieder im Kopf und gibst dir alle Antworten selbst – laß es. Sag ihm komm, jetzt zeig es mir mal, ich will es wissen.
Kl.: Hast du gehört, was die S. gesagt hat? Jetzt zeigs mir mal. Was bedeutet das, was willst du mir damit sagen?
Th.: Was hat das mit Widerstandskraft, mit schöner Qualität, mit Scheisse zu tun? - Klient lacht. - Kriegst du jetzt deine Widerstandkraft zurück, wenn du das jetzt alles ißt? Der Kompost ist ja wie Abfall, oder Dreck. So dieses, wenn die Nahrung beim Menschen verdaut ist, dann kommt Scheisse raus. - Klient lacht. - Das ist ja alles was verdaut ist, scheinbar. Was gibt dir das? Was hat das zu bedeuten?
Kl.: Wir haben schon einmal über den Schimmel gesprochen. Was hat das zu bedeuten? Magst mir nicht Antwort ge-ben. Dann frage ich jetzt mal direkt. Hat der Schimmel geschadet oder hat er nicht geschadet? - Klient macht eine Pause. - Das geht nicht, was du da rüber bringst. Er sagt einmal schaden, nichtschaden. Komm Zwerg, jetzt gib eine anständige vernünftige Anwort. Du hast mich hierhergeführt, du hast mir vorgezeigt, daß ich Schnecken lutsche, du hast mir gezeigt, daß ich den Schimmel futtere. Jetzt kann ich aber nichts damit anfangen. Gib mir eine Antwort, was das sein soll oder zeige mir was dazu. Jetzt steigt er auf das Ding drauf, das ist ja für mich zumindest hoch, und rutscht hinunter. Da kann ich nichts anfangen damit. Aber – er hat was mitgenommen, er hat was aufgemacht dabei, die erste Lage hat er dabei weggeschoben. Was ist jetzt das? Der schaut jetzt ganz komisch aus. Der sieht aus wie ein Gesicht. Kannst du dir das vorstellen, ein dunkelbraunes Gesicht, das aus lauter Würmern be-steht. Im Endeffekt ist es ein Gesicht oder Kopf. Was soll das jetzt wieder. Lebst du da drin? Magst du mir eine Antwort geben? Für was stehst du Kopf? - Klient ist erstaunt. - Der kaut, der bewegt sich richtig. Der kaut, es sieht aus, wie wenn er sich selber kaut, der besteht aus lauter Würmer.
Th.: Nimmt der etwas von aussen auch auf?
Kl.: Nein.
Th.: Der kaut nur sich selbst, der lebt nur von sich selbst.
Kl.: Richtig, so sieht es aus.
Th.: Tust du das auch? Frag ihn mal, lebe ich auch nur von mir selbst?
Kl.: Lebe ich auch nur von mir selbst? Ja. Kannst mir das mal erklären, ich lebe nur von mir selbst? Kannst du mir das nochmal erklären, ich verstehe den Sinn nicht. Verstehst du den Sinn? Ich frage den Zwerg. Der hat den Kopf gesenkt und tut so, als ob er nichts sagen will.
Th.: Sag ihm, er soll dich anschauen.
Kl.: Schau mich einmal an. Verstehst du den Sinn? Ja, ja – er versteht ihn. Dann sag ihn mir. Er will nicht.
Th.: Wann hat er beschlossen zu schweigen, wer steckt dahinter? Wer ist sein Auftraggeber?
Kl.: Der Zwerg, jetzt muss ich mal aufpassen. Vor mir steht der kauende Wurm oder der kauende Kopf, der sich selber futtert. Der sieht aber ganz lustig aus. Der Zwerg mag nicht. Jetzt rede ich nochmal mit dem kauenden Wurm, dem kauenden Kopf. Kannst du mir das nochmal erklären, was du gerade gesagt hast?
Th.: Oder ihm eine Situation zeigen, wo du angefangen hast, quasi nur noch von dir selbst zu leben. Dich nicht mehr be-rühren zu lassen, keine Angst mehr zu empfinden, kein Gefühl mehr zu haben. Sondern nur noch von dir. Das einzige was dich noch berührt sind die Pollen. Was ist da passiert. Wann ist das passiert?
Kl.: Wann ist das passiert, daß ich kein Gefühl mehr habe?
Th.: Er soll dir diese Situation jetzt zeigen.
Kl.: Wann ist das passiert?
Th.: Ja, die erste Situation.
Kl.: Jetzt stehe ich da mit der Schultüte in der Hand. Stehe im Garten. Was ist jetzt, wenn ich mit der Schultüte im Garten stehe?
Th.: Wie wirkt der Werner so auf Dich oder wie fühlst du dich in ihm?
Kl.: Ja wie fühle ich mich darin?
Th.: Oder frag ihn, wie geht´s dir, Werner?
Kl.: Ja wie geht’s dir? Hast du da schon beschlossen? Eigentlich kommt da nur herüber, daß ich beschlossen habe. Er soll mal durch die Situation zeigen, was angegangen ist.
Th.: Ja, was sagt er da?
Kl.: Es ist ungefähr so, daß ich schon mittendrin bin.
Th.: Was ist ihm denn passiert, was hat ihn so geschockt, so verletzt?
Kl.: Das Wurmgesicht wollte mir doch die Situation zeigen und dann kam das Bild hoch mit der Schultasche, mit der Schultüte.
Th.: Bring ihn mal zusammen und frag den. Guck dir das mal an, du Wurm-gesicht. Was ist jetzt da genau?
Kl.: Der kaut einfach weiter, das Wurm-gesicht.
Th.: Ja der lebt ja von sich selbst. Das beruhigt ihn nur. - Klient lacht. - Schau mal, ob du es so belassen willst, oder ob du ihn mal einforderst. Daß er mal aufmacht hier.
Kl.: Wurmgesicht erzähl mir mal was, wenn du mir schon mal so eine Situation zeigst, komm zeig mir noch mal was. Oder lebst du mir was vor oder soll ich das für ernst nehmen oder nicht ernst nehmen. Willst du mir was zeigen?
Th.: Spür doch mal, spür doch mal, was macht´s denn mit dir, wenn du ihn so nennst. Soll ich dich ernst nehmen, was willst du mit mir machen. Was ist denn da, wenn du ihn so siehst? Oder er sieht lustig aus.
Kl.: Er sieht jetzt gar nicht mehr lustig aus. Der zieht sich jetzt zurück. Jetzt wird es gar kein Gesicht mehr, jetzt ist es eigentlich nur noch ein Wurmhaufen. Tausende von Würmer.
Th.: Wofür steht er, wofür steht der Wurmhaufen. Da muß ein Wort da sein, ein Begriff. Frag ihn.
Kl.: Für Mist, aber nicht für Mist in diesem Sinne, wie den wo der Bauer hin-schmeißt, sondern wie wir sagen, es ist Mist.
Th.: Ja, es ist nicht gelungen. So ein Mist so ein Scheiß. Es ist alles das gleiche, du siehst die Enziane sind austauschbar, die Begriffe sind austauschbar, es geht immer um Mist, Verdauung. Irgend etwas hast du da nicht verdaut oder guck mal, was heißt das jetzt. Wer kann jetzt da helfen? Laß doch mal die Weisheit da sein oder das Höhere Selbst oder guck mal, wer ist da jetzt für dich da, da muß doch irgend ein Helfer da sein. Oder frag doch mal den Suli. Lass ihn mal da sein. Du eierst da durch die Gegend auf verschiedenen Ebenen und es drückt sich überall das gleiche durch. Spüre mal, ob du wirklich ein Ja dazu hast, jetzt hinzuschauen, was steckt eigentlich dahinter.
Kl.: Der Suli is gar nicht mehr da mit der Schultüte.
Th.: Okay, dann guck wer jetzt kommt, oder was passiert ist, oder den Kleinen, oder lasse mal dein Höheres Selbst da sein.
Kl.: Probieren wir mal das, denn das ha-ben wir noch nicht gefragt. Das Höhere Selbst. Kannst du mir dazu was zeigen, was sagen. Komm mal her bitte. - Was habe ich da beschlossen, ja? Kannst mir das sagen, oder was hat mich dazu geführt.
Th.: Dir wird das Fressen weggenommen, du beschließt, dich nur noch von dir selbst zu ernähren. Dich selbst zu kauen. Probiere mal zu lassen, zu fühlen.
Kl.: Das habe ich nicht beschließen brauchen, das habe ich nie bekommen.
Th.: Ja, was hast du nicht bekommen?
Kl.: Berührung wollt ich auch gar nicht. Was war jetzt? Ursache und Wirkung zusammenbringen. Wir wollen doch die Pollenallergie finden.
Th.: Bleib jetzt mal dabei, wir sind eh immer am Thema dran, ständig. Von wem hast du keine Berührung bekommen?
Kl.: Von meinen Eltern.
Th.: Ja, lass sie da sein. - Pause. - Wie wirken sie auf dich jetzt.
Kl.: Ach, ich habe es noch gar nicht richtig herbekommen.
Th.: Guck mal ob du bereit bist, sie mal dasein zu lassen. - Pause. -
Kl.: Die sind nicht da. Ich habe sie als Kind gesehen. Ich will gar nicht berührt werden. Mir ist es lieber, sie sind nicht da.
Th.: Beschreibe mal was da abläuft, wie du das wahrnimmst, du willst nicht berührt werden.
Kl.: Was läuft ab, es interessiert mich gar nicht, ich will nicht berührt werden. Es ist mir am liebsten, ich bin allein.
Th.: Wie alt bist du da?
Kl.: 8 oder 10 oder sowas.
Th.: Wann hast du das beschlossen, ich will nicht mehr berührt werden? Nimm doch mal das erste Bild das kommt, die erste Jahreszahl die auftaucht.
Kl.: Kommt was, 1895.
Th.: Halt daran fest, schau mal was sich dir zeigt.
Kl.: Da sind so komische Sachen. Du mußt dir vorstellen ich sehe die Zahl 1895 und beim Neuner und beim Fünfer sind die oberen Teile zwei Augen. Das eine ist ein Auge und das andere ist ein Auge und da läuft jetzt praktisch Dreck herunter. Was ist das, was stellt jetzt das dar, was soll das sein? Ist doch Batz sonst nichts, Dreck ist es. Was da rausläuft.

Th.: Spür mal, ob das die Tränen in den Augen sind, die du heute kennst.
Kl.: Nein, das sind keine Tränen in den Augen, das sind ausgestochene Augen.
Th.: Hat das heute mit deinen geschwollenen Augen zu tun?
Kl.: Hat das überhaubt was zu tun, oder ist das wieder mal so eine Surferei in der Gegend herum. - Pause. - Kommt keine Antwort.
Th.: Was hat das mit dem Beschluss zu tun, du willst nicht berührt werden?
Kl.: Ja, was hat das mit dem Beschluss zu tun? Ja, das ist blöd, das ist vielleicht das Falsche. Ich will von meiner Mutter nichts wissen, sagen wir mal so.
Th.: Ja sage es ihr mal, ich will nichts von dir wissen.
Kl.: Ich will von dir nichts wissen.
Th.: Sags ihr nochmal.
Kl.: Jetzt muß ich aufpassen, wo ich überhaupt bin. Jetzt springe ich ständig hin und her.
Th.: Guck mal, wie du versuchst aufzupassen, lass mal los, du hast genug Kon-trolle. Oder guck mal, ob du weiter alles im Griff haben willst. Sags der Mutter mal, ich will von dir nichts wissen. Nimm mal wahr, was das für eine Aussage ist "ich will von dir nichts wissen". Sags ihr mal und schaue wie sie reagiert, schau sie mal an, lasse sie jetzt mal dasein. Traue dich mal, nur mal zum testen. Das andere kannst du, das machst du eh. Du hast keine Angst, dich berührt nichts, das ist alles o.k.. Aber versuche mal was an-deres, wenn du bereit bist dazu, mal eine neue Erfahrung zu machen.
Kl.: Ich will von dir nichts wissen.
Th.: Dann schaue sie an dabei und gucke, wie sie dabei reagiert. Sage es ihr nochmal.
Kl.: Ich will von dir nichts wissen.
Th.: Sage es ihr nochmal.
Kl.: Ich muss sie mir erst mal vorstellen, damit ich sie überhaupt sehe.
Th.: Ja, dann kommt sie. Ja komm her, ich sage es dir ins Gesicht. Fordere sie mal ein. Traue dich mal.
Kl.: Ich will von dir nichts wissen.
Th.: Ja super, und sage es ihr nochmal lauter und schaue sie dabei an. Und sage ihr, komm zeige dich, schaue mich an. Ich will von dir nichts wissen, sage es ihr nochmal.
Kl.: Ich will von dir nichts wissen, ach.
Th.: Ja sage es nochmal, bleibe mit ihr im Kontakt. Atme mal, wenn du alles festhältst. Ich weiß es ist wichtig, bleibe mal an dem Punkt dran jetzt. Sags ihr noch-mal.
Kl.: Ich will von dir nichts wissen.
Th.: Ja, sags ihr nochmal.
Kl.: Ich will von dir nichts wissen.
Th.: Nochmal lauter. - Klient lacht. - Ich will von dir nichts wissen.
Th.: So weit abgeschnitten bist du schon, du sagst zu deiner Mutter, ich will von dir nichts wissen und lachst dabei. Kriege doch mal mit, was da läuft.
Kl.: Ich muß es mir gerade mal vorstellen.
Th.: Laß einfach ein Bild da sein. Spüre mal, wie sie reagiert. Wie ist das für dich, das zu sagen.
Kl.: Die reagiert wie immer. Sie reagiert kurzfristig sehr betroffen.
Th.: Ja, sage es ihr.
Kl.: Du reagierst wieder kurzfristig sehr betroffen und in den nächsten Minuten hast du es wieder vergessen. Die ist wie immer.
Th.: Die interessiert es nicht, sie berührt es nicht.
Kl.: So kann man es nicht sagen. Es ist eher so himmelhochjauchzend und zu Tode betrübt. Dieses Extreme bei meiner Mutter. Drum will ich von ihr nichts wissen. Die kann einerseits zuckersüss sein.
Th.: Ja, sage es ihr.
Kl.: Du kannst zuckersüss sein und im nächsten Moment kannst du die Furie persönlich sein und drumm will ich von dir nichts wissen.
Th.: Spüre mal, was es mit dir gemacht hat. Einmal zuckersüss und dann ist sie wieder eine Furie. Was hat das mit dir gemacht? Spüre mal den kleinen Wer-ner, was ist da passiert in ihm? Ganz betroffen, ganz liebenswürdig und im nächsten Moment ist sie eine Furie. Nimm mal so eine Situation, laß mal eine da sein.
Kl.: Ich kenne diese Situationen zur Genüge.
Th.: Ja, laß sie da sein. Spüre mal, was sie mit dir gemacht haben. Was hat sie mit dir gemacht, wenn sie eine Furie war. Wie ist sie zu dir? Schau mal hin.
Kl.: Der kleine Werner kann sich nicht wehren, ganz einfach. Das einzige, was er machen kann ist, ich bin froh wenn ich sie nicht sehe. Wenn ich alleine bin. Ich kenne die ganze Situation.
Th.: Ja, aber nehme sie mal wahr, nimm mal wahr, was da abläuft. Da ist der kleine Werner der eine Mama braucht, der Nähe braucht, der Liebe braucht.
Kl.: Brauche ich nicht.
Th.: Ja guck mal, so tief bist du davon überzeugt. Nimm es nur mal wahr, es ist ja o. k. Du kannst es ja auch so lassen. Nur nimm wahr was da läuft und dann kriege mit, wie es dir heute geht. Einfach nur mitkriegen, du kannst alles so lassen, wie du willst. Du kannst auch alles verstehen, nur daß du es einfach mitbekommst.
Kl.: Mitbekommen tue ich es schon, da hast du schon recht.
Th.: Da kriege ich auch mit – na ja das kenne ich ja alles. Wie du da drüber stehst. Wie du auch da drüber stehst. Weil dem kleinen Werner seine Nahrung in diesen ersten Jahren, in den ersten Jahren und überhaupt, die Liebe die Wärme. All das ist... Vertrauen zu bekommen in seine Gefühle, sich anzunehmen, sich vom Leben berühren zu lassen. Und er sagt, hau ab, ich will allein sein, ich kann mich nicht wehren. Wehren kannst du dich, du hast keine Angst, du kommst überall raus. Das hast du alles gelernt, aus der Not heraus.
Kl.: Ja, das ist richtig. Das stimmt, das habe ich alles gelernt.
Th.: Aber die Pollen, die berühren dich immer noch. Das ist das Einzige, was dich immer noch darauf aufmerksam macht. Werner es gibt noch mehr auf der Welt, als nur von dir selbst zu leben. Da zu sein.
Kl.: Und wie kommt man jetzt da raus, aus der Situation? Kann mir mal das einer erzählen?
Th.: Guck mal, was bei dir ist, eine Idee wäre, frage doch den kleinen Werner mal. Weil das was gelebt ist, können wir nicht wieder gutmachen. Aber was können wir heute gutes für ihn tun, daß er ein bißchen aufmacht, daß er Vertrauen kriegt oder guck mal, ob es irgendeine Qualität gibt, irgendeine Farbe oder ob du überhaupt bereit bist, ihn anzunehmen, diesen Anteil.
Kl.: Welchen Anteil.
Th.: Der Anteil, der wieder berührt werden will. Der ins Leben kommen will. Bist du innerlich bereit dazu? Weil sonst solltest du diesen Schatten, diesen verletzten Teil, diesen abgeschnittenen, lieber da lassen wo er ist. Und nicht weiter gucken, was bekommst du besser in den Griff, deine Pollen, oder hast du Lust auf deine Lebendigkeit?
Kl.: Ich meine, daß ich es doch allmählich lerne, Gefühle zu haben oder gelernt habe.
Th.: Du lernst viel, aber spür mal, es aus sich heraus dich berühren zu lassen. Ich will jetzt auch gar nicht mit dir darüber diskutieren. Ich denke, du weißt genau worum es geht. Spür mal, ob du mit dem kleinen Werner in Kontakt gehst. Ihn mal fragst, was er jetzt braucht. Was können wir für heute Gutes für ihn tun.
Kl.: Was könnten wir für den kleinen Werner tun, was bräuchtest du. Er sagt – Liebe und meinen Hund.
Th.: Wenn Liebe eine Farbe wäre. Oder welche Qualität gibt ihm auch der Hund. Schaue dir mal den Hund an, was gibt er dir?
Kl.: Der gibt mir die Liebe.
Th.: Ja, und auch Wärme, Geborgenheit in seinem Haus mit ihm zu liegen.
Kl.: Der Hund ist ja nicht mehr da.
Th.: Darum geht’s nicht Werner.
Kl.: Das ist ganz schlimm.
Th.: Ja, aber jetzt guck mal, ob du bei diesem Punkt bleibst, du gehst dann immer weiter. Guck mal diese Liebe, Geborgenheit, das sind genau diese Qualitäten, die jedes Kind braucht, das Lebenselexier. Das hast du alles nicht gehabt und das war absolute Scheiße. Jetzt guck mal, wenn du ihn fragst, wenn diese Qualitäten jetzt eine oder mehrere Farben wären, welche Farben bräuchte er dann?
Kl.: Violett. Die habe ich doch noch nie mögen.
Th.: Klar, er wollte ja auch nicht berührt werden.
Kl.: Jetzt sagt er violett.
Th.: Der ist toll der Kleine. Gib ihm einen ganz lieben Gruß und sage ihm ich liebe ihn. - Klient lacht. - Dann machen wir jetzt folgendes, du kennst es ja. Daß du oben dein Scheitelchakra öffnest und dann über den Kosmos in dein Scheitel-chakra ein richtig schönes Violett mit Liebe, Wärme und Geborgenheit aus den Kosmos über dein Scheitelchakra in deinen Körper fließen läßt. Und dann läßt du dich zunächst mal ganz anfüllen mit dem Violett. Und spür mal wo es überall hinfließt. Wie ist das Violett?
Kl.: Ganz dick.
Th.: Ja dann spür mal, wo es überall hinfließt und lass es so lange fließen bis es von selbst aufhört zu fließen, und dann sagst du mir Bescheid. - Musik wird eingespielt.-
Kl.: Jetzt bin ich voll.
Th.: Ist es überall hingeflossen oder in bestimmte Bereiche.
Kl.: Eigentlich überall.
Th.: Wie geht es dir dann, wie fühlst du dich dabei?
Kl.: Eigentlich ganz gut.
Th.: Und spür mal, wie es sich bei dem kleinen Werner jetzt anfühlt.
Kl.: Den kleinen Werner, den armen Teufel.
Th.: Ja genau, den armen Teufel da. Ja dann lassen wir mal die Farbe, das wunderschöne Violett, aus dem Kosmos in deinen Körper fließen. Und dann spür mal wo die Farbe bei dir austritt und wo du ihn erreichst. Beschreib doch mal, wie das abläuft. - Musik wird eingespielt.-
Kl.: Das tritt überall aus und erreichen tue ich ihn überall.
Th.: Ja, und dann lass ihn sich mal richtig anfüllen, das Universum ist ohne Ende, so daß man sich mal richtig volllaufen lassen kann, damit. Liebe, Wärme und Geborgenheit. Lass es so lange fließen, bis es von alleine aufhört zu fließen. - Musik wird eingespielt.-
Kl.: Der ist schon so voll.
Th.: Jetzt wo jede Zelle, jede Pore vollgeflossen ist. Und wie wirkt er jetzt auf dich? Schau mal, ob du auf ihn zugehen kannst. Beschreibe mal, was da ist. Oder willst du es einfach nur genießen, einfach nur mal mit ihm in Verbindung zu bleiben? - Musik wird eingespielt.-
Kl.: Das Problem ist, der kleine Werner hat jetzt schon Verständnis für seine Mutter, weil er in der Zwischenzeit weiß, wie es ihr gegangen ist oder was bei ihr alles abgelaufen ist. Und daß sie es selber nie gelernt hat oder nie die Liebe be-kommen hat, und dann wird es schwierig.
Th.: Die Idee wäre, frage sie doch mal, ob sie auch Lust darauf hat, auf Liebe, Wärme und Geborgenheit. Das wir ihr vielleicht auch das Lila verpassen.
Kl.: Das wäre eine Idee, das gefällt mir. Verpasst mir das Lila.
Th.: Ja, jetzt nimmt die Mama ihre Mama auch dazu. Die hat es wahrscheinlich auch nicht gekriegt. Alle die jetzt Liebe, Wärme und Geborgenheit brauchen, die können jetzt doch alle mal auftauchen.
Kl.: Ja, kommt mal.
Th.: Ja, dann guck mal, wer sich zeigt.
Kl.: Mein Vater braucht Liebe, Wärme und Geborgenheit. Meine Mutter. Die haben sie beide nicht bekommen, wie sollen sie es auch dann weitergeben.
Th.: Gibt es sonst noch jemanden der auftaucht, der so kommt?
Kl.: Ja, Ja da kommen eine ganze Men-ge. Da kommen meine beiden Omas in Anführungszeichen. Kommt alle her.
Th.: Alle, die es brauchen können, jetzt da sein, jetzt sich zeigen.
Kl.: Mein Sohn, der kommt auch noch dazu. Der braucht es auch. Wobei der jedoch schon viel bekommt, zumindest von der Mama.
Th.: Und braucht die G. auch noch etwas?
Kl.: Die G. auch noch. Ja sagt sie, wenn du meinst.
Th.: Und von dir mal und vom Univer-sum. Ich glaube, ihr tut das auch einmal ganz gut. Nur wenns passt, so wie es gut ist für dich. Und wenn jetzt alle da sind – nicht nur die Omas. Die Opas sind nicht da.
Kl.: Die Opas sind nicht da. Die Opas kenne ich nicht.
Th.: Lass doch mal ein Bild aufkommen. Frage sie mal. Wenn ihr es auch braucht, dann könnt ihr euch jetzt auch melden. Wenn wir schon dabei sind. Und wenn dann alle da sind, dann öffnest du nochmal dein Scheitelchakra und läßt aus dem Kosmos über dein Scheitel-chakra so richtig schönes Violett für Liebe, Wärme und Geborgenheit in dich fließen. Und dann spür mal wie die Farbe austritt und wie du alle erreichst. Ob nacheinander oder alle gleichzeitig und dann lasse sie sich mal alle auffüllen mit Violett.
Kl.: Austreten tut es jetzt aus den Händen.
Th.: Lass es jetzt wieder solange fließen, bis es von selbst aufhört zu fließen.
Kl.: Und eintreten tut es eigentlich wo. Bei den Schultern. Mal nachsehen, ob ich irgendjemand vergessen habe.
Th.: Sind sie jetzt alle voll? - Der Klient bejaht. - Und wie wirken sie jetzt auf dich?
Kl.: Irgendwie wie Marionetten, ich verstehe es nicht, sie sind gar nicht mehr lebendig.
Th.: Wird das jetzt zu was Neuem? Muß sich das erst mal organisieren oder was ist da jetzt los?
Kl.: Die G. und der M. sind eigentlich schon klar. Das ist schon in Ordnung. Ich weiß nicht, was das soll, die sind wie so Künstlerfiguren, ich weiß nicht wie ich es bezeichnen soll. Surrealistische Gestal-ten sind es. Nicht so richtig lebhaft, nicht richtig lebendig.
Th.: Frage sie mal, was ist denn los mit euch?
Kl.: Die sind alle tot.
Th.: So, wie als das Alte stirbt? Oder frage sie mal, was hat das zu bedeuten? Für dich jetzt, ihr seid alle tot.
Kl.: Eigentlich, im ganz negativen Sinne. Die sind zu tot um Gefühle zu empfangen, so ungefähr.
Th.: Oh ja, wie ist das für dich?
Kl.: Ihr könnt doch nicht alle sein. Also ich rede jetzt nicht von der G. und dem M., die sind mehr oder weniger schon weg. Die einzige Lebendige wo noch dabei ist, ist meine Muter. Die anderen sind wirklich gestorben. Die einzige die noch lebt, ist meine Mutter und die ist ja eigentlich diejenige, wie soll ich sagen......
Th.: Die ja auch die Hauptverursacherin erstmal ist.
Kl.: Ja heute, sie ist diejenige, die unbedingt Liebe möchte.
Th.: Die auch selbst auf der Suche ist danach.
Kl.: Auf der Suche ja, aber aus lauter Selbstmitleid selbst eher abschreckt und nicht merkt, daß sie damit andere vor den Kopf stößt.
Th.: Sag ihr das mal.
Kl.: Das habe ich ihr schon oft gesagt.
Th.: In deiner Innenwelt.
Kl.: Ja ich darf ihr es richtig sagen. Die Logik, ja.
Th.: Du machst hier genau das andere, du zeigst es gar nicht. Zeig ihr mal, guck mal, in welcher Scheiße ich stecke, du zerfließt hier vor Mitleid bis ins Extreme und ich lebe das andere Extrem. Ich habe mich so abgeschnitten, daß ich mich nicht mehr traue und über alles lache um bloß nicht zu zeigen, wie Scheiße das alles ist. Denn ich brauche eure Liebe, Wärme und Geborgenheit. Ich habe ja so eine schwache Mutter, die eigentlich für mich da zu sein hat, und nicht ich für sie. Oder guck ob, wir uns nochmal verabreden, wir wollen ja nochmal was machen. Oder spür, ob du es in der Ichform sagst. Ich bin zu tot um Gefühle zu empfangen, daß du dich auch schon abschreibst.
Kl.: Ich bin zu tot, um Gefühle zu empfangen?
Th.: Ja.
Kl.: Das stimmt jetzt nicht.
Th.: O. K., super, super, super. Das ist toll. Das ist auch ein Anteil in deiner Innenwelt, der deine ganze frühere Generation ausmacht, außer deiner Mutter. Das ist die einzige die noch Hallo schreit. Nimm das mal wahr, auch dieses Ausmaß. Von Oma, Opa, Oma, Opa und dem Papa. Das sind fünf, fünf die sagen sie sind zu tot um Gefühle zu empfangen und einer von ihnen – quasi - fünf sechstel sagen nein und ein sechstel schreit noch ja. Das ist zwar noch ein Selbstmitleid, das was du absolut nicht willst. Also die absolute Herausfor-derung, diesen Anteil als ersten anzunehmen, weil das der Einzige ist, der noch Ja schreien kann, und mit dem einfach anzufangen. Ja, ich weiß, das ist jetzt ein heftiger Angriff, aber es ist alles nur Ausdruck, es geht nicht um den Inhalt, sondern um das, was es ausdrückt.
Kl.: Ja, das ist kompliziert.
Th.: Nein, das ist nicht kompliziert. Einfach mal irgendwo anfangen, einfach mal gucken. Was braucht die Mama denn heute abend noch. Oder guck mal, ob du sie einfach so lassen kannst in ihrem Selbstmitleid.
Kl.: Das ist es ja, ich lasse sie schon seit Jahren in ihrem Selbstmitleid.
Th.: Und was macht es mit dir? Wozu soll die Situation da sein, wenn sie im Selbstmitleid versinkt?
Kl.: Ja, jetzt macht sie mich wütend. Weil sie das eigentliche Thema nicht sieht.
Th.: Genau. Und das ist genau die Wut die du mal auszudrücken hast.
Kl.: Das was sie an sich verbockt hat, nicht nur mir gegenüber, sondern auch meinem Vater gegenüber. Das sieht sie nicht. Und das ist die Schwierigkeit, daß ich ihr das sogar abnehme, das sie es nicht sieht.
Th.: Jetzt guck mal, ob du ihr das weiter abnehmen willst oder ob du jetzt an dieser Stelle sagst. So gute Frau, und jetzt ist Schluß damit und ich gebe dir in der nächsten Sitzung, da treffen wir uns, und dann zeige ich dir den ganzen Scheiß zurück.
Kl.: Das Schlimme ist, ich habe gedacht, ich habe das schon alles gemacht.
Th.: Ja, aber nehme deine Innenwelt wahr. Du kannst es weiter meinen oder die Möglichkeit wahrnehmen und mal was anderes tun.
Kl.: Das blöde ist, gestern ist da was abgelaufen, wo ich gemeint habe ich spinne. Und jetzt ist alles anders.
Th.: Es geht einfach immer nur weiter, das nächste rutscht einfach nur nach.

Kl.: Ich dachte, ich hätte das alles schon verarbeitet. Das ist alles ein hartes Stück Arbeit. Aber eigentlich wollten wir ja meine.....

Th.: Nein, nein. Nichts eigentlich, wir machen das Thema die ganze Zeit. Ich weiß, es gibt immer ein Wenn und Aber und eigentlich ist es und ist es sowieso, aber du hast es jetzt ganz markant auf dem Punkt. Hör dir das Band nochmal an und dann kannst du dich dazu mal entschließen, bist du bereit ihr die Wut, den Scheiß, den Dreck, den ganzen Mist wiederzugeben, das sie mal wirklich spürt.... - Band endet -